Für die Landesligisten SV Bonlanden und TV Echterdingen zeichnet sich ein heißes Saisonfinale ab.
Endspurt in der Fußball-Landesliga. Nach der zweiwöchigen Osterpause geht es von diesem Wochenende an in die sieben letzten Punktspieltage der Saison – und damit, wenn die Anzeichen nicht trügen, ein spannungsgeladenes Herzschlagfinale für die beiden beteiligten Filderteams. Während den SV Bonlanden aktuell nur ein Punkt vom Aufstiegsrelegationsplatz trennt, droht dem TV Echterdingen das erneute große Zittern um den Klassenverbleib. Oder gelingt den Gelb-Schwarzen nun ausgerechnet gegen die Übermannschaft der Staffel ein Befreiungsschlag?
TV Echterdingen – TSG Hofherrnweiler. Zu seinen Spielerzeiten galt er als furchtloser Verteidiger. Und ähnlich handhabt es Christopher Eisenhardt auch jetzt in seiner fußballerischen Zweitkarriere. Angstschweiß? Wacklige Knie? „Kein Grund dafür. Wir werden alles reinhauen und kämpfen bis zum Umfallen“, verspricht der Trainer des TV Echterdingen. Die Aussicht, dass es in der Tabelle an diesem Wochenende womöglich noch enger wird? „Interessiert mich nicht die Bohne“, sagt Eisenhardt. Für ihn liegt die Wahrheit 90 Minuten lang auf dem Platz, nirgends anders. Die Faktoren drumherum versucht er für sich und die Seinen auszublenden – wohl wissend, dass jene bei genauerer Betrachtung sehr wohl mulmig stimmen könnten.
Nicht nur, dass auf die Echterdinger in den nächsten Wochen ein Hammerprogramm wartet. Bis Ende Mai treffen sie ausschließlich auf Gegner, die selbst noch um den Aufstieg spielen. Hofherrnweiler, Bonlanden, NAFI Stuttgart, Oberensingen, Weilimdorf – so lautet das Aufgabenpaket. Gleichzeitig steht die direkte Konkurrenz im Kampf um den Klassenverbleib vor Schlüsselaufgaben. Gewinnt etwa der TSV Weilheim am aktuellen Spieltag gegen das Schlusslicht aus Bargau, könnte der Echterdinger Abstand zum ersten Direktabstiegsplatz schon am Sonntag auf mickrige zwei oder drei Punkte schmelzen. Spätestens dann zeichnete sich das ab, was Eisenhardt und dessen Mitstreiter unbedingt hatten vermeiden wollen: ein erneutes Zittern bis zum Ende der Saison. Willkommen im nächsten Abstiegskrimi.
Es sei denn, es gelingt nun die ein oder andere Überraschung. Der Coach hofft gleich gegen Hofherrnweiler darauf – auch wenn es sich beim Widersacher um „den schwerstmöglichen“ handelt. Es ist der designierte Meister, die nach Eisenhardts Einschätzung „klar beste Mannschaft der Liga“. Kein Wunder. Als Filiale des VfR Aalen haben die Ostalbkicker in ihrem Kader neun Spieler vereint, die einst für die damalige Zweitliga-Reserve des großen Nachbarn die Kickschuhe schnürten. Demgegenüber kommen die Echterdinger weiter arg gerupft daher. Auf der langen Ausfallliste hat sich inzwischen auch noch Sebastian Lenhardt (Bänderriss im Sprunggelenk) eingereiht. Der Abwehrchef Dennis Garcia-Franco ist nach wie vor rotgesperrt. Er darf erst wieder im Derby am kommenden Freitag in Bonlanden ran.
Wieder dabei sind dagegen Friedrich Pfeifer Koelln sowie eventuell Marc Brodbeck und Thomas Ivan. Pfeifer Koelln war gerade drei Wochen im Brasilien-Ulraub, dürfte aber gleich in die Startelf zurückkehren. „Er ist ein Spieler, wie wir ihn jetzt brauchen“, sagt Eisenhardt. Erfahren, krisenerprobt – und vor allem furchtlos.