Der Landesligist TV Echterdingen kommt gegen den abstiegsbedrohten TSV Buch nur zu einem 1:1.
Die Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen müssen sich an die eigenen Nasen fassen. Nicht der Gegner TSV Buch, sondern sie ganz allein waren am gestrigen Sonntagnachmittag in den heimischen Goldäckern schuld, dass nach 90 Minuten lediglich ein 1:1-Unentschieden stand. Eine Punkteteilung, über die sich die abstiegsbedrohten Gäste aus dem bayerischen Grenzgebiet deutlich mehr freuten als die Gastgeber, die nun aufpassen müssen, dass sie in den verbleibenden sieben Begegnungen nicht selbst noch in Bedrängnis kommen. Aktuell und nach insgesamt nur einem Punkt aus den vergangenen vier Partien beträgt der Vorsprung der zehntplatzierten Echterdinger zur Abstiegszone vier Zähler.
„Das Unentschieden war unnötig wie ein Kropf“, konstatierte der Trainer Aleksandar Kalic nach dem Spiel, in dem seine Mannschaft in den ersten 45 Minuten absolut dominant und überzeugend agiert hatte und bereits in der achten Minute durch den Torjäger Max Knoll mit 1:0 in Führung gegangen war. Es war der neunte Saisontreffer von Knoll.
Zweikampfstark, lauffreudig, leidenschaftlich – so präsentierte sich die Elf von Kalic. Und sie erspielte sich Torchancen en masse. Michael Haigis per Kopf (20.), der Kapitän David Hertel per Direktabnahme (32.), zweimal Knoll (33./42.), Nils Schaller (39.) und der aufgerückte Außenverteidiger Antonino Rizzo (40.) hätten für die Gelb-Schwarzen schon vor der Pause alles klar machen müssen. Der Einzige, der die Kugel noch einmal ins Tor beförderte, war der in die Startformation zurückgekehrte Innenverteidiger Dennis Zschorsch. Doch der souveräne Schiedsrichter Jochen Rottner (Schiedsrichtergruppe Ludwigsburg ) hatte die Abseitsstellung erkannt und dem Treffer die Gültigkeit verwehrt( 31.).
Die Chancen der Gäste aus Buch bis dahin? Null. Was freilich nicht verwunderlich war, schnürten die Echterdinger sie doch geradezu in deren eigener Hälfte ein. Einen einzigen Abschluss der in Rot spielenden Gäste gab es zu notierten: In der 44. Minute versuchte es Patrick Sailer aus halblinker Position mit einem direkten Freistoß, zog die Kugel aber weit am Ziel vorbei.
„Wir hätten bis zur Pause den Sack einfach zumachen müssen“, merkte Kalic verärgert an. Zumal sich nach dem Seitenwechsel die Kräfteverhältnisse auf dem Platz ganz anders darstellten. Plötzlich waren es die Gäste, die alles in die Waagschale warfen, um jeden Ball und um jeden Zentimeter kämpften. Spätestens nach einer Stunde hätten die Echterdinger Schlimmstes erahnen und sich wieder am Riemen reißen müssen. Nach einer verkorksten Flanke vom Bucher Markus Bolkart rettete die Latte für den Keeper Valentin Haug. Doch auch hernach blieb das Spiel des Filderteams eher planlos. Als Marcel Helber den Ball schließlich in den leeren Raum nach vorne drosch, hielten sich auch die treuen Fans mit ihren Unmutsäußerungen nicht mehr zurück und beschwerten sich lautstark.
Zwar kamen die Gastgeber in der Folge noch drei-, viermal vor das gegnerische Tor, spielten aber viel zu umständlich. Selbst bei einer 3:1-Überzahl sprang nicht mehr als ein Eckball heraus. Und so kam es, wie es dann meistens in solchen Spielen kommt. Nach einem Foul von Marcel Mädel – es war seine erste Aktion nach seiner Einwechslung – und einer anschließenden Freistoßvariante konnten die Echterdinger den Ball nicht weit genug aus der Gefahrenzone schlagen. Die Kugel fiel direkt vor die Füße von Sailer, der aus 14 Metern abzog und Haug keine Chance ließ – das 1:1 (84.). Zwei Minuten vor dem Schlusspfiff hatte der eingewechselte Marc Brodbeck zwar noch eine Möglichkeit, den Siegtreffer für den TV Echterdingen zu erzielen, verfehlte mit seinem Kopfball das Tor aber knapp.
„Der Punkt ist in unserer Situation eindeutig zu wenig“, resümierte Kalic. „Er fühlt sich an wie eine Niederlage.“
TV Echterdingen: Haug – Rizzo, Zschorsch, Haselmaier, Milojkovic – Helber, Elsäßer (90. Cosic) – Schaller (70. Kroer), Hertel, Knoll (82. Mädel) – Haigis (70. Brodbeck).
TSV Buch: Rappl – Schewetzky, Amann, Wanner, Andreas Salger – Jenuwein, Negele, Sailer, Yilmaz (81. Michael Salger) – Cicek (74. Paul), Bolkart.