Die beiden Torhüter sind die Besten

    Dem TV Echterdingen gelingt bei seinem Angstgegner ein 0:0.
    Zwei Klatschen hatte der Fußball-Landesligist TV Echterdingen in der vergangenen Saison gegen den SV Ebersbach kassiert und auch zuletzt im württembergischen Pokalwettbewerb klar das Nachsehen gehabt. 0:3, 1:5 und 1:3 - das waren die deprimierenden Resultate gewesen. Diesmal, am Samstag, fielen keine Tore - und der Trainer Aleksandar Kalic stellt nach dem Auswärtsauftritt der Seinen fest: 'Dieses Spiel hat keinen Sieger oder Verlierer verdient gehabt.'
    Rund 250 Zuschauer verfolgten die Partie des Sechsten gegen den Vierten, und die Taktikfüchse unter ihnen kamen deutlich stärker auf ihre Kosten als die Fußball­ästheten. Die Begegnung war arm an Höhepunkten. 'Es lag das Kribbeln in der Luft, dass eine einzige Situation entscheiden kann', sagt Kalic. Dementsprechend vorsichtig hätten beide Mannschaften agiert. Und dementsprechend mau war die Echterdinger Ausbeute vor dem gegnerischen Tor. Mitte der ersten Hälfte brach Nils Schaller einmal gegen zwei Verteidiger durch, scheiterte aber am Ebersbacher Keeper Timo Schurr. Eine Viertelstunde später schoss Meksud Colic aus der Distanz zu hoch. Weitere Gelegenheiten aus dem Spiel heraus? Gab es nicht. 'Nur Standards hätten zum Tor führen können', sagt Kalic.
    Die zweiten 45 Minuten gehörten dann dem Gastgeber, ohne dass er dauerhaften Druck ausübte. Am brenzligsten wurde es nach einem Fernschuss von Michael Kutscher, den Valentin Haug aus dem Eck fischte. 'Da hatten die Ebersbacher den Torschrei schon auf den Lippen', sagt Kalic. Sein Schlussmann, der nach einem Sturz aufs Knie hatte behandelt werden müssen, hielt seinen Kasten sauber - und verdiente sich wie sein Gegenüber Schurr ein Lob von Kalic. 'Die beiden Torhüter waren die Besten auf dem Platz', sagt der Coach.
    Während die Ebersbacher damit nach wie vor auf den zweiten Heimsieg der Saison warten, baut der TV Echterdingen seine Serie auf nun fünf Partien ohne Niederlage aus. 'Ich sehe eine Entwicklung bei uns', sagt Kalic, dem die taktische Disziplin seiner Elf gefiel. Irgendwann die Nerven zu verlieren, aufzumachen und 'auf Teufel komm raus' die Chance zu suchen, alles auf die Gefahr hin, ins Verderben zu rennen - diese Ungeduld habe sein kompakt agierendes Team abgestellt.
    SV Ebersbach: Schurr - Wagner, Strohmaier, Scheuring, Breit - Kutscher, Elsässer - Marinovic (75. Römpfer), Kurt, Friedel (66. Onwuzuruike) - Josip Colic.
    TV Echterdingen: Haug - Rizzo, Zschorsch, Haselmaier, Garcia-Franco - Elsäßer, Helber, Hertel, Wille (57. Zimmermann) - Meksud Colic (78. Brodbeck), Schaller (90.+2 Ilic).