Die Fußballer des TV Echterdingen sind am Ziel: Nach einem 6:3-Sieg gegen den FV Biberach kehren sie in die Verbandsliga zurück. Ein Spieler trifft dreifach. Zugleich steht ein Wunschneuzugang fest.
Stuttgart. Es war ja schon ein gutes Omen: Der Fanbus, den die Stadt Stuttgart auf Anfrage aushilfsweise zur Verfügung stellte, war jener, mit dem für gewöhnlich die Bundesliga-Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart zu ihren Auswärtsspielen reisen. Aufdruck in großen Lettern: „Deutscher Meister 2023“.
Meister sind die Fußballer des TV Echterdingen nun zwar nicht geworden. Der Jubel dürfte aber kaum geringer gewesen sein. Seit diesem Sonntag, Punkt 17 Uhr, steht es fest: Aufstieg – Verbandsliga, wir kommen! Die Saison hat für den Filderclub ihren ersehnten und krönenden Saisonhöhepunkt. Im Relegationsfinale in Ochsenhausen-Reinstetten siegten die Gelb-Schwarzen gegen den FV Biberach spektakulär mit 6:3 nach Verlängerung. Das passende Wort fand im finalen Hurra der Kapitän Marvin Kuhn: „Was wir in den letzten Wochen abgerissen haben, ist phänomenal.“
Freilich: So dramatisch, wie es der Zusatz „Verlängerung“ vermuten lässt, ist es dann gar nicht mehr gewesen. Von vornherein war für beide Seiten klar: Steigt gleichzeitig der 1. FC Normannia Gmünd in die Oberliga auf, wird ein zusätzlicher Startplatz frei und hat die eigene Begegnung keine wirkliche Bedeutung mehr. Ebenso sollte es kommen. Nach Ende der regulären Spielzeit hatte die Echterdinger Partie beim Stand von 2:2 zwar keinen Sieger, aber dennoch bereits zwei Gewinner. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Gmünder Schützenhilfe (0:0 in Lahr nach 3:0 im Hinspiel) unter den rund 1000 Zuschauern – und natürlich auch auf dem Platz. Während die beiden Teams dort also noch 30 sportlich überflüssige Zusatzminuten vor sich hatten, startete der Anhang schon mal die Feier. „Sha-la-la-la-la, ja, der TVE“, tönte es von Echterdinger Seite durchs Stadionrund. Und, natürlich: „Nie mehr Landesliga!“ Später folgte das obligatorische Programm mit Sekt- und Bierduschen.
Dass sie sich diesen Erfolg verdient hat, unterstrich die Mannschaft des Trainers Giuseppe Iorfida auch zum jetzigen Abschluss noch einmal. „Eine ganz starke Leistung. Wir haben einen Gegner aus dem Verbandsliga-Mittelfeld schlecht aussehen lassen“, befand Iorfida. Bemerkenswerte Statistik: Seit September haben die Seinen von xx Pflichtspielen lediglich eines verloren. Und, vor allem, in allen drei K.-o.-Partien der Relegation präsentierten sie sich auf den Punkt bereit. Hungrig, entschlossen, mit der Selbstüberzeugung, nun halt die ob des verpassten Meistertitels noch nötigen Schritte auf dem Umweg zu tun.
Zum aktuellen Mann des Tages avancierte Caglar Celiktas. Der Routinier schnürte einen Toredreierpack (91./ 99./116.) – womit er seine Ausbeute allein aus den Relegationspartien auf insgesamt sechs Treffer erhöhte. Außerdem netzten Ugur Yilmaz sowie Marvin Kuhn zur zwischenzeitlichen Echterdinger 2:1-Führung (56./64.) ein und trug zuletzt der eingewechselte Florian Dölker zum Torfestival bei (109.).
Während Kuhn einen an Michael Deutsche verursachten Elfmeter verwandelte, bereitete sich Yilmaz mit einem sehenswerten Schlenzer ein persönliches Abschiedsgeschenk. Wie berichtet wechselt der Ex-Profi als Spielertrainer zum Bezirksligisten FV Neuhausen. Auch für ihn galt nun: Ende gut, alles gut. „Ich bin überglücklich. Torschützenkönig in der Liga, jetzt auch noch einmal getroffen – ich habe meine Mission hier erfüllt“, sagte er, während um ihn herum die Party an Fahrt aufnahm.
Makulatur schließlich, dass der Gegner zugleich durchaus auch aufgezeigt hatte, wo es noch Echterdinger Steigerungsbedarf gibt: offensiv fast immer hui, defensiv mitunter pfui – das galt wie schon oft zuvor. Doch wer wollte sich an diesem Tag dann noch ernsthaft an den drei Gegentreffern stören? Um der Chronistenpflicht Genüge zu tun: Für die Biberacher Quasi-Gastgeber hießen die Torschützen Robin Biesinger (50.), Jan Diamant (90.+4) und Jonathan Hummler (103.). Der eigentlich wichtigste Akteur, der Spielertrainer Florian Treske (früher Regionalliga in Ulm, Woms, Offenbach und bei den Stuttgarter Kickers) hatte wegen eines gebrochenen Arms auf einen Einsatz verzichten müssen.
Für die Kicker von der Riss, Vorjahresaufsteiger, geht es nun also trotz finaler Niederlage weiter in der Verbandsliga – während der TV Echterdingen dort nach zwölf Jahren sein Comeback geben wird, dies mit einem mittlerweile fixen weiteren Neuzugang. Vom bisherigen Staffelrivalen SV Bonlanden wechselt der Mittelfeldmann Steffen Schmidt in die Goldäcker. Um die Dienste des 30-Jährigen hatten die Echterdinger schon in den vergangenen Jahren mehrere Male geworben. Nun klappt es.
Es ist eine Begebenheit, die den gelb-schwarzen Jubeltag vollends abrundete. Und dann auch noch im Deutscher-Meister-Bus unterwegs. Was für ein Tag.
FV Biberach: Beck – Keller, Schneider, Nikolic (73. Jan Diamant), Biesinger – Schwarz, Wistuba, Mozler (79. Geiger), Bihr (59. Grundei) – Hummler, Münst (73. Ramon Diamant).
Stuttgart. Es war ja schon ein gutes Omen: Der Fanbus, den die Stadt Stuttgart auf Anfrage aushilfsweise zur Verfügung stellte, war jener, mit dem für gewöhnlich die Bundesliga-Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart zu ihren Auswärtsspielen reisen. Aufdruck in großen Lettern: „Deutscher Meister 2023“.
Meister sind die Fußballer des TV Echterdingen nun zwar nicht geworden. Der Jubel dürfte aber kaum geringer gewesen sein. Seit diesem Sonntag, Punkt 17 Uhr, steht es fest: Aufstieg – Verbandsliga, wir kommen! Die Saison hat für den Filderclub ihren ersehnten und krönenden Saisonhöhepunkt. Im Relegationsfinale in Ochsenhausen-Reinstetten siegten die Gelb-Schwarzen gegen den FV Biberach spektakulär mit 6:3 nach Verlängerung. Das passende Wort fand im finalen Hurra der Kapitän Marvin Kuhn: „Was wir in den letzten Wochen abgerissen haben, ist phänomenal.“
Freilich: So dramatisch, wie es der Zusatz „Verlängerung“ vermuten lässt, ist es dann gar nicht mehr gewesen. Von vornherein war für beide Seiten klar: Steigt gleichzeitig der 1. FC Normannia Gmünd in die Oberliga auf, wird ein zusätzlicher Startplatz frei und hat die eigene Begegnung keine wirkliche Bedeutung mehr. Ebenso sollte es kommen. Nach Ende der regulären Spielzeit hatte die Echterdinger Partie beim Stand von 2:2 zwar keinen Sieger, aber dennoch bereits zwei Gewinner. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Gmünder Schützenhilfe (0:0 in Lahr nach 3:0 im Hinspiel) unter den rund 1000 Zuschauern – und natürlich auch auf dem Platz. Während die beiden Teams dort also noch 30 sportlich überflüssige Zusatzminuten vor sich hatten, startete der Anhang schon mal die Feier. „Sha-la-la-la-la, ja, der TVE“, tönte es von Echterdinger Seite durchs Stadionrund. Und, natürlich: „Nie mehr Landesliga!“ Später folgte das obligatorische Programm mit Sekt- und Bierduschen.
Dass sie sich diesen Erfolg verdient hat, unterstrich die Mannschaft des Trainers Giuseppe Iorfida auch zum jetzigen Abschluss noch einmal. „Eine ganz starke Leistung. Wir haben einen Gegner aus dem Verbandsliga-Mittelfeld schlecht aussehen lassen“, befand Iorfida. Bemerkenswerte Statistik: Seit September haben die Seinen von xx Pflichtspielen lediglich eines verloren. Und, vor allem, in allen drei K.-o.-Partien der Relegation präsentierten sie sich auf den Punkt bereit. Hungrig, entschlossen, mit der Selbstüberzeugung, nun halt die ob des verpassten Meistertitels noch nötigen Schritte auf dem Umweg zu tun.
Zum aktuellen Mann des Tages avancierte Caglar Celiktas. Der Routinier schnürte einen Toredreierpack (91./ 99./116.) – womit er seine Ausbeute allein aus den Relegationspartien auf insgesamt sechs Treffer erhöhte. Außerdem netzten Ugur Yilmaz sowie Marvin Kuhn zur zwischenzeitlichen Echterdinger 2:1-Führung (56./64.) ein und trug zuletzt der eingewechselte Florian Dölker zum Torfestival bei (109.).
Während Kuhn einen an Michael Deutsche verursachten Elfmeter verwandelte, bereitete sich Yilmaz mit einem sehenswerten Schlenzer ein persönliches Abschiedsgeschenk. Wie berichtet wechselt der Ex-Profi als Spielertrainer zum Bezirksligisten FV Neuhausen. Auch für ihn galt nun: Ende gut, alles gut. „Ich bin überglücklich. Torschützenkönig in der Liga, jetzt auch noch einmal getroffen – ich habe meine Mission hier erfüllt“, sagte er, während um ihn herum die Party an Fahrt aufnahm.
Makulatur schließlich, dass der Gegner zugleich durchaus auch aufgezeigt hatte, wo es noch Echterdinger Steigerungsbedarf gibt: offensiv fast immer hui, defensiv mitunter pfui – das galt wie schon oft zuvor. Doch wer wollte sich an diesem Tag dann noch ernsthaft an den drei Gegentreffern stören? Um der Chronistenpflicht Genüge zu tun: Für die Biberacher Quasi-Gastgeber hießen die Torschützen Robin Biesinger (50.), Jan Diamant (90.+4) und Jonathan Hummler (103.). Der eigentlich wichtigste Akteur, der Spielertrainer Florian Treske (früher Regionalliga in Ulm, Woms, Offenbach und bei den Stuttgarter Kickers) hatte wegen eines gebrochenen Arms auf einen Einsatz verzichten müssen.
Für die Kicker von der Riss, Vorjahresaufsteiger, geht es nun also trotz finaler Niederlage weiter in der Verbandsliga – während der TV Echterdingen dort nach zwölf Jahren sein Comeback geben wird, dies mit einem mittlerweile fixen weiteren Neuzugang. Vom bisherigen Staffelrivalen SV Bonlanden wechselt der Mittelfeldmann Steffen Schmidt in die Goldäcker. Um die Dienste des 30-Jährigen hatten die Echterdinger schon in den vergangenen Jahren mehrere Male geworben. Nun klappt es.
Es ist eine Begebenheit, die den gelb-schwarzen Jubeltag vollends abrundete. Und dann auch noch im Deutscher-Meister-Bus unterwegs. Was für ein Tag.
FV Biberach: Beck – Keller, Schneider, Nikolic (73. Jan Diamant), Biesinger – Schwarz, Wistuba, Mozler (79. Geiger), Bihr (59. Grundei) – Hummler, Münst (73. Ramon Diamant).
TV Echterdingen: Becker – Miller (65. Schmidt), Müller, Kuhn, Hertel, Gerxhaliu – Deutsche (83. Vran), Bulut, Bey (77. Dölker) – Celiktas, Yilmaz.