Der Fußball-Landesligist TV Echterdingen unterliegt in Waldstetten mit einem letzten Aufgebot 0:2. Und nun kommt es noch dicker.
Der Spruch ist ziemlich abgedroschen. Zur Beschreibung der aktuellen eigenen Situation passt er jedoch bestens, findet Giuseppe Iorfida: „Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu.“ So zitiert der Trainer den einstigen Bundesliga-Torjäger Jürgen „Kobra“ Wegmann mit dessen legendären Worten. Auf Iorfidas Landesliga-Kicker des TV Echterdingen übertragen bedeutet dies: Sie kassierten am Mittwochabend mit einem 0:2 im Nachholspiel in Waldstetten nicht nur ihre nächste Niederlage – sie taten dies auch mit einem letzten Aufgebot.
Der Schrecken ereilte den Filderclub bereits am Morgen des Spieltags: fünfmal positiv. Fünf eigentlich für die Startelf eingeplante Akteure fielen kurzfristig mit Corona aus. Erwischt hat es Marvin Kuhn, David Hertel, den Kapitän Dennis Garcia-Franco, Nico Plattenhardt und Florian Dölker. Hinzugerechnet die eh schon fehlenden Leistungsträger Tim Becker (Rotsperre) und Leon Gerxhaliu (Knieoperation), stand Iorfida vor einem Personalpuzzle der besonderen Art. Es waren Umstände, die denn auch auf dem Rasen nicht zu übersehen waren.
Dort machte vor allem ein Spieler den Unterschied: Eineinhalb der zwei entscheidenden Treffer der Begegnung gingen auf das Konto des gegnerischen Torjägers Liridon Elezaj. Der erste darf aus Echterdinger Sicht dabei allemal unter der Wegmann-Rubrik eingeordnet werden: Bei einem Passversuch von Max Bey stand der Schiedsrichter im Weg. Stattdessen landete der Ball bei den Gastgebern, die pfeilschnell konterten. Am Ende drückte Elezaj den Ball über die Linie, ehe der Zweite der Torschützenliste der Staffel kurz vor der Pause noch einen draufsetzte. Er zirkelte einen Freistoß an den Innenpfosten, sein Teamkollege Max Dudium staubte ab.
Für die Gelb-Schwarzen blieb zuletzt festzustellen: Sie haben sich redlich bemüht. „Zumindest für die zweite Halbzeit kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagt Iorfida. Allein, nennenswerte Chancen sprangen nicht heraus – mit dem Nebeneffekt, dass in der Tabelle die Aufstiegszone nun vollends außer Sichtweite geraten ist.
Viel Zeit, sich wieder zu sortieren, bleibt freilich nicht. Weiter geht es schon am morgigen Samstag, und zwar mit einer weiteren eher nicht glücklichen Fügung: Gegner ist erneut auswärts der Tabellenführer TSV Oberensingen. Iorfida nimmt es tapfer: „Es gibt keine bessere Mannschaft in der Liga. Aber vielleicht ja jetzt genau das Richtige – da erwartet keiner etwas von uns.“
TSGV Waldstetten: Scherrenbacher – Cinar, Fröhlich, Rosenfelder, Bäumel – Hartmann (63. Kurfess), Szenk – Braun (78. Molner), Elezaj (81. Özgür), Kleinmann – Dudium (90. Nicolosi).
TV Echterdingen: Tröger – Schmidt, Zogaj, Winkler, Heim, Mechmet (46. Große Scharmann) – Danckert (58. Heienbrok), Bulut, Bey (80. Wanes) – Rui Tiago, Celiktas.