Der Fußball-Landesligist TV Echterdingen will am heutigen Spieltag so oder so seinen Lauf fortsetzen. Eine andere Filder-Partie fällt aus.
Die Mammutsaison mit 38 Spieltagen macht es nötig: In der Fußball-Landesliga steht am heutigen Mittwochabend bereits die nächste Wettbewerbsrunde auf dem Programm – allerdings nur für zwei der drei Filderteams. Während der Überraschungsspitzenreiter TV Echterdingen und der TSV Plattenhardt jeweils zuhause ihre zuletzt guten Leistungen bestätigen wollen, hat der SV Bonlanden unfreiwillig Pause. Seine Begegnung fällt wegen der Coronasituation beim Gegner aus. Abseits des Rasens könnte derweil ein Urteil am grünen Tisch die Tabelle neu gestalten.
TV Echterdingen – TSV Oberensingen. Es klingt paradox, ist aber ein durchaus mögliches Szenario: Der TV Echterdingen gewinnt auch seine beiden noch ausstehenden Spiele dieser englischen Woche, heute Abend gegen Oberensingen und am Sonntag in Ebersbach – und ist danach trotzdem seine Tabellenführung los. Hintergrund ist ein Sportgerichtsverfahren, von welchem wohl der ursprüngliche große Titelfavorit SC Geislingen profitieren wird. So gilt als praktisch sicher, dass der aktuell Zweitplatzierte kampflos drei zusätzliche Zähler erhält – jene aus der vor eineinhalb Wochen mit 0:1 verlorenen Partie in Ulm. Dort ist, wie inzwischen feststeht, dem Trainer der Gastgeber ein verhängnisvoller Fehler unterlaufen. Er hat fünf Spielerwechsel vorgenommen statt der nur erlaubten vier. Wolfsburg lässt grüßen. Den Bundesligisten hat ja gerade erst ein identisches Missgeschick seines neuen Coachs Mark van Bommel die weitere Teilnahme am DFB-Pokal gekostet.
Freilich: in Echterdingen registriert man die Begebenheit unaufgeregt. „Momentan geht es noch nicht um Tabellenplätze, sondern nur um eigene Punkte“, sagt der Trainer Giuseppe Iorfida. Klar, Rang eins ist eine schöne Momentaufnahme, zumal für einen Verein, der zuvor über Jahre hinweg allein im Abstiegskampf gefangen war. Doch die Bodenhaftung, da ist sich Iorfida sicher, wird in den Goldäckern nun keiner verlieren. „Es ist bisher ein kurzes Hoch, aus dem ein langes Hoch werden soll“, sagt der Coach nach zuletzt drei Siegen in Serie, „und dafür müssen wir weiter konzentriert arbeiten.“
Nach der unerwarteten Wochenendpause wegen der Coronakrise beim SC Stammheim soll der Lauf stattdessen vor Heimpublikum weitergehen. Wie gesagt: die nächste Aufgabe heißt Oberensingen. Ein Kontrahent, der laut Iorfida im Normalfall „unter die Top drei der Staffel gehört“. Normal war bei den Nürtinger Teilstädtern im bisherigen Rundenverlauf allerdings nichts. Mit einem 0:6 in Frickenhausen als Tiefpunkt haben sie den Saisonstart komplett in den Sand gesetzt. Erst am vergangenen Spieltag gelang der Mannschaft des Iorfida-Amtskollegen Andreas Broß ein Aufschwung. Als Torjäger reüssiert inzwischen der Neuzugang Yannik Kögler (früher Verbandsliga in Göppingen, bereits fünf Saisontreffer), nachdem im Sommer die von Misstönen begleitete überraschende Trennung von dem zweimaligen Liga-Schützenkönig Fatih Özkahraman vorausgegangen war.
Demgegenüber muss Iorfida seine Abwehr umbauen. Marvin Kuhn und David Hertel haben sich in den Urlaub verabschiedet. Dafür ist Felix Winkler aus jenem zurück.