Die Einschätzung von Giuseppe Iorfida war unmissverständlich: „So grausam kann Fußball sein – das haben wir einfach nicht verdient“, meinte der Trainer des Landesligisten TV Echterdingen am Mittwochabend völlig frustriert nach dem Schlusspfiff. Was war geschehen? In der sechsten Minute der Nachspielzeit hatte seine Mannschaft beim Gastspiel beim TSV Bad Boll den bitteren Gegentreffer zur 1:2-Niederlage kassiert. Der großgewachsene Damir Topolovec hatte im Anschluss an einen Eckstoß mit der letzten Aktion des Spiels zu Gunsten des Gastgebers eingeköpft. „Das war Null-Komma-Null verdient. Wir waren die klar bessere Mannschaft, die dagegen haben nur auf Konterchancen und Standards gespielt“, schimpfte der Echterdinger Chefcoach wie ein Rohrspatz.
Seine eigene Mannschaft hatte dagegen schon in den ersten 45 Minuten gefühlte 75 Prozent Ballbesitz, war aber im Abschluss nicht zwingend genug. Nur einmal trafen die Gäste ins Schwarze, als ausgerechnet der ehemalige Bad Boller Max Pradler die 1:0-Führung der Gastgeber durch Marcel Mädel (24.) im direkten Gegenzug ausglich. „Nach dem Wechsel war es dann ein Handballspiel. Wir haben den Gegner am eigenen Strafraum eingeschnürt, und sie haben nur noch auf Konter gelauert“, sagte Iorfida. Während allerdings das Filderteam durch Deniz Bulut und Driss Majid beste Chancen liegen ließ, schlug Bad Boll wie eingangs erwähnt in der Nachspielzeit eiskalt zu.
Am Sonntag geht es für den TVE in den heimischen Goldäckern aber sogleich weiter: Um 15 Uhr ist der SC Stammheim zu Gast – dieser ist mit drei Siegen aus drei Spielen optimal in die Saison gestartet.
TSV Bad Boll: Lang - Ammon, Ungureanu, Topolovec, Falzone (89. Ascherl) - Ceküc (33. Quattrone), Bäumel (10. Müller), Feldmeier - Kalender - Schaller (77. Yildirim), Mädel.
TV Echterdingen: Kamphues - Kandem Mabou (57. Du Nunno), Stehle, Kuhn, Özge, Gashi (83. Zogaj) - Hertel, Bulut, Plattenhardt (70. Bey)- Pradler, Majid.