Der Landesligist gibt gegen den TSGV Waldstetten wie beim vorherigen Aufeinandertreffen eine 1:0-Pausenführung aus der Hand. Am Ende heißt es in den Goldäckern 1:2.
Eine starke erste Halbzeit gespielt, verdient in Führung gegangen, danach die Chance gehabt zu erhöhen, stattdessen durch ungeschicktes Verhalten den Ausgleich kassiert, daraufhin Mut und Ordnung verloren und am Ende ohne Punkte dagestanden. So lautete im Groben
Simon Lechleitner gegen Drei
Simon Lechleitner gegen Drei der Spielfilm der Partie TV Echterdingen gegen
TSGV Waldstetten im vergangenen Mai. Beim Wiedersehen in den Goldäckern am gestrigen Sonntag erlebten die Echterdinger ein bitteres Déjà-vu. Das 1:2 war die dritte Niederlage im vierten Spiel – „ein Fehlstart“, wie der angesäuerte Trainer Christopher Eisenhardt unmissverständlich sagt und hinzufügt: „Wenn wir so weitermachen, steigen wir ab.“
So weitermachen, damit meint der Coach des Filderteams den engagierten, aber letztlich brotlosen Auftritt seiner Spieler, die sich nicht zum ersten Mal durch individuelle Fehler selbst um den Lohn ihrer Mühen brachten. Dabei sah es gegen den ambitionierten Vizemeister der vergangenen Runde zunächst recht ordentlich aus. Eisenhardt hatte seine Mannschaft im Vergleich zum 0:5-Debakel eine Woche zuvor in Bargau auf zwei Positionen verändert. Das Tor hütete Fabian Hieber statt Antonios Chandolias, in der Verteidigung kam Sven Dobler für Mevlüt Köse. Die richtigen Worte in der Kabine schien der Coach ebenfalls gefunden zu haben. Seine Kicker dominierten das Geschehen in der ersten Hälfte und erspielten sich nach einer Viertelstunde durch einen sehenswerten Angriff über Alper Arslan, Tobias Heim, Nils Schaller und schließlich Onur Aycil das 1:0. „Verdient“, meinte Christopher Eisenhardt. „Verdient“, meinte auch dessen Trainerkollege auf der anderen Seite, Mirko Doll. „Wir sind sehr schwer ins Spiel gekommen. Echterdingen hat einen hohen Aufwand betrieben“, sagte der Waldstettener Coach.
Allein: Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts änderte sich das Bild. Die Körpersprache der Gästeakteure wandelte sich – und es dauerte nur drei Minuten, bis sich das bezahlbar machte. Marcel Waibel setzte Mevlüt Köse unter Druck und der für den verletzungsbedingt ausgeschiedenen Nico Plattenhardt in die Partie gekommene Verteidiger sah sich zu einem Rückpass auf Keeper Fabian Hieber gezwungen, den der mit der Hand aufnahm. Statt die Entscheidung des Schiedsrichters zu akzeptieren und sich auf den indirekten Freistoß vorzubereiten, diskutierten die Echterdinger. Der Gegner nutzte die Konfusion und führte schnell aus. Für Patrick Stöppler war es ein Leichtes, den Ball im Tor unterzubringen.
„Wir haben uns angestellt wie eine Jugendmannschaft“, zürnte Christopher Eisenhardt seinen Spielern und ärgerte sich doppelt, weil Nils Schaller nach Wiederbeginn die Gelegenheit aufs 2:0 hatte liegen lassen. Und der Trainer kam aus dem Ärgern gar nicht mehr heraus. Nach einer Echterdinger Chance in der 63. Minute spielte Waldstettens Torhüter Marc Scherrenbacher den Ball gedankenschnell nach vorn, Innenverteidiger Simon Lechleitner verlor den entscheidenden Zweikampf und Marcel Waibel drosch die Kugel aus 35 Metern in den Winkel – 1:2.
Dabei blieb es, weil Echterdingen anders als Waldstetten nach Fehlern des Gegners nicht eiskalt zuschlug. „Wir waren nicht deutlich unterlegen. Es bringt uns aber nichts, wenn wir schön spielen und dann nicht sicher stehen. Die Punkte haben wir hergeschenkt“, konstatierte Eisenhardt. Zehn Gegentore aus vier Partien seien viel zu viel – und nächsten Samstag geht es zum Tabellenzweiten SC Geislingen. Die Konsequenz des Trainers: „Wir müssen unsere Spielweise hinterfragen.“ Es ist offensichtlich: Auf weitere Déjà-vus dieser Art hat Christopher Eisenhardt keine Lust.
TV Echterdingen: Hieber – Dobler, Lechleitner, Stehle, Plattenhardt (46. Köse) – Pfeifer Kölln, Heim (80. Heim) – Aycil (62. Tokic), Arslan, Widmayer – Schaller (70. Douty).
TSGV Waldstetten: Scherrenbacher – Mustafa, Lastardzhiev, Fischer (76. Molner), Avigliano – Cinar, Kubitzsch (90. Martinez Martinez), Kurfess, Stöppler (56. Cetinkaya) – Waibel.