vollständige Ausgabe myLE Ausgabe 3 2023
Die Fußballer des Echterdinger Traditionsvereins knüpfen an bessere Zeiten an, steigen auf und stehen nun vor dem Abenteuer Verbandsliga. Nicht nur beim Krautfest zeigen die TVE-Mitglieder bemerkenswertes ehrenamtliches Engagement.
Am Ende war es eine klare Sache. Drei Spiele in der Relegationsrunde, drei Siege, 13 Tore – damit war der Aufstieg aus der Landesliga besiegelt, der TV Echterdingen spielt in der kommenden Saison in der Verbandsliga, der höchsten Spielklasse innerhalb des Württembergischen Fußballverbands. Es ist der größte Erfolg seit Jahrzehnten für den Echterdinger Traditionsverein, der in der Verbandsliga auch auf den Ortsrivalen Calcio Leinfelden-Echterdingen treffen wird. LE hat wieder ein Lokalderby. Natürlich wird die Mannschaft um Trainer Guiseppe Iorfida in der kommenden Spielzeit ihr Gesicht verändern. Noch, so Fußball-Abteilungsleiter Phillip Wunsch, stehe aber nicht definitiv fest, wer alles neu dazukommt. Klar ist hingegen, wer geht. Verlieren wird der TVE unter anderem seinen langjährigen Kapitän David Hertel sowie seinen Torjäger Landesliga-Torschützenkönig Ugur Yilmaz, der als Spielertrainer nach Neuhausen geht. Das damit einiges an Offensivpower verloren geht, ist klar. Also besteht Handlungsbedarf, aber es geht auch insgesamt darum, „noch mehr Qualität zu holen“, wie Phillip Wunsch erklärt. Schließlich, so ergänzt sein Mitstreiter und Ex-TVE-Fußballer Michael Fidder, gehe es in der Verbandsliga doch „um einiges professioneller zu“ als bisher. So ist es kein Wunder, dass man beim TVE – auch angesichts von bis zu sechs Verbandsliga-Absteigern – nur ein Ziel kennt: Klassenerhalt. Jetzt zählt aber erst einmal nur die Freude über den größten Erfolg seit Jahren. Zuletzt schafften es die Ech terdinger 2009/2010 für zwei Spielzeiten in die Verbandsliga, dann ging es wieder abwärts. Davor – lang, lang ist’s her – spielten sie in der damaligen 2. Amateurliga, in die man 1974 aufstieg und standen einmal sogar im Aufstiegsspiel zur 1. Amateurliga. Gespielt wurde damals noch im Filderstadion, in dem rund 2.000 Zuschauer Platz hatten und das 2009 abgerissen wurde. Heute steht auf dem Gelände das Wohngebiet Gartenstadt. Stichwort Tradition: Der Turnverein Echterdingen wurde 1892 gegründet, hat damit 131 Jahre auf dem Buckel und ist deutlich älter als die meisten Klubs in der Region, auch als der VfB Stuttgart oder die Stuttgarter Kickers. Der Verein hat derzeit 2.148 Mitglieder. 500 davon in der SPORT Fußballabteilung, die neben den Handballerinnen der HSG das sportliche Aushängeschild des TVE ist. Größte Abteilung sind die Turner. Der Turnverein ist aus Echterdingen längst nicht mehr wegzudenken. Das ehrenamtliche Engagement zahlreicher Mitglieder macht ihn zu einem zentralen Element der Stadtgesellschaft. So „bespielt“ der TVE zum Beispiel das alljährliche Krautfest mit fünf bis sechs Ständen und rund 250 Leuten. Phillip Wunsch, der zusammen mit Karsten Fay die Fußballabteilung managt: „Für uns ist es wichtig, dass und wie sich der Verein nach außen präsentiert, schließlich hat er auch eine gesellschaftliche Aufgabe.“ Wobei es die Fairness gebietet, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass auch in den anderen Teilgemeinden der Stadt – Leinfelden, Musberg, Stetten – die dortigen Clubs höchst aktiv und fest ins Stadtleben integriert sind. Die TVE-Fußballer sind auch über das Engagement beim Krautfest hinaus aktiv: So unterhalten sie auch ein „Comedy-Team“, das zweimal im Jahr Comedy-Künstler auf die Bühne des benachbarten Kulturforums bringt. Zuletzt waren Matze Knop und Mario Basler da, davor neben anderen Christoph Sonntag, Klaus Birk, Abdelkarim, Heinrich Del Core oder Dui ond de Sell. Der Erlös der Veranstaltungen fließt stets in die Kasse der Fußballabteilung. Genauso wichtig und hilfreich: Die Einnahmen aus der Bandenwerbung im Sportpark Goldäcker, die Unterstützung durch zahlreiche Sponsoren oder die Einnahmen durch das zu jedem Heimspiel erscheinende Stadionblatt. Erstaunlich auch: In Zusammenarbeit mit der Stadt Leinfelden-Echterdingen hat der TVE einen schmucken Ergänzungsbau auf das Stadiongelände gestellt mit Umkleide- und Schiedsrichterkabinen, Jugendraum, Lager- räumen und Bewirtungsmöglichkeit. All das sorgt mit dafür, dass die TVE-Fußballer gut aufgestellt sind. Sie stellen – von einer Spielgemeinschaft der A-Jugend abgesehen – sämtliche Jugendmannschaften, eine U 23 als zweite Mannschaft, die überwiegend aus Eigengewächsen besteht, sowie eine Ü 32-Mannschaft aus Reihen der AH. Nicht zuletzt hat der TVE eine der größten Schiedsrichter-Gruppen in der Region, wobei es Melissa Joos sogar bis zur Schiedsrichterin der Frauen-Bundesliga gebracht hat. Es sieht so aus, als sei der TVE gut gerüstet für das Abenteuer Verbandsliga.
Die Fußballer des Echterdinger Traditionsvereins knüpfen an bessere Zeiten an, steigen auf und stehen nun vor dem Abenteuer Verbandsliga. Nicht nur beim Krautfest zeigen die TVE-Mitglieder bemerkenswertes ehrenamtliches Engagement.
Am Ende war es eine klare Sache. Drei Spiele in der Relegationsrunde, drei Siege, 13 Tore – damit war der Aufstieg aus der Landesliga besiegelt, der TV Echterdingen spielt in der kommenden Saison in der Verbandsliga, der höchsten Spielklasse innerhalb des Württembergischen Fußballverbands. Es ist der größte Erfolg seit Jahrzehnten für den Echterdinger Traditionsverein, der in der Verbandsliga auch auf den Ortsrivalen Calcio Leinfelden-Echterdingen treffen wird. LE hat wieder ein Lokalderby. Natürlich wird die Mannschaft um Trainer Guiseppe Iorfida in der kommenden Spielzeit ihr Gesicht verändern. Noch, so Fußball-Abteilungsleiter Phillip Wunsch, stehe aber nicht definitiv fest, wer alles neu dazukommt. Klar ist hingegen, wer geht. Verlieren wird der TVE unter anderem seinen langjährigen Kapitän David Hertel sowie seinen Torjäger Landesliga-Torschützenkönig Ugur Yilmaz, der als Spielertrainer nach Neuhausen geht. Das damit einiges an Offensivpower verloren geht, ist klar. Also besteht Handlungsbedarf, aber es geht auch insgesamt darum, „noch mehr Qualität zu holen“, wie Phillip Wunsch erklärt. Schließlich, so ergänzt sein Mitstreiter und Ex-TVE-Fußballer Michael Fidder, gehe es in der Verbandsliga doch „um einiges professioneller zu“ als bisher. So ist es kein Wunder, dass man beim TVE – auch angesichts von bis zu sechs Verbandsliga-Absteigern – nur ein Ziel kennt: Klassenerhalt. Jetzt zählt aber erst einmal nur die Freude über den größten Erfolg seit Jahren. Zuletzt schafften es die Ech terdinger 2009/2010 für zwei Spielzeiten in die Verbandsliga, dann ging es wieder abwärts. Davor – lang, lang ist’s her – spielten sie in der damaligen 2. Amateurliga, in die man 1974 aufstieg und standen einmal sogar im Aufstiegsspiel zur 1. Amateurliga. Gespielt wurde damals noch im Filderstadion, in dem rund 2.000 Zuschauer Platz hatten und das 2009 abgerissen wurde. Heute steht auf dem Gelände das Wohngebiet Gartenstadt. Stichwort Tradition: Der Turnverein Echterdingen wurde 1892 gegründet, hat damit 131 Jahre auf dem Buckel und ist deutlich älter als die meisten Klubs in der Region, auch als der VfB Stuttgart oder die Stuttgarter Kickers. Der Verein hat derzeit 2.148 Mitglieder. 500 davon in der SPORT Fußballabteilung, die neben den Handballerinnen der HSG das sportliche Aushängeschild des TVE ist. Größte Abteilung sind die Turner. Der Turnverein ist aus Echterdingen längst nicht mehr wegzudenken. Das ehrenamtliche Engagement zahlreicher Mitglieder macht ihn zu einem zentralen Element der Stadtgesellschaft. So „bespielt“ der TVE zum Beispiel das alljährliche Krautfest mit fünf bis sechs Ständen und rund 250 Leuten. Phillip Wunsch, der zusammen mit Karsten Fay die Fußballabteilung managt: „Für uns ist es wichtig, dass und wie sich der Verein nach außen präsentiert, schließlich hat er auch eine gesellschaftliche Aufgabe.“ Wobei es die Fairness gebietet, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass auch in den anderen Teilgemeinden der Stadt – Leinfelden, Musberg, Stetten – die dortigen Clubs höchst aktiv und fest ins Stadtleben integriert sind. Die TVE-Fußballer sind auch über das Engagement beim Krautfest hinaus aktiv: So unterhalten sie auch ein „Comedy-Team“, das zweimal im Jahr Comedy-Künstler auf die Bühne des benachbarten Kulturforums bringt. Zuletzt waren Matze Knop und Mario Basler da, davor neben anderen Christoph Sonntag, Klaus Birk, Abdelkarim, Heinrich Del Core oder Dui ond de Sell. Der Erlös der Veranstaltungen fließt stets in die Kasse der Fußballabteilung. Genauso wichtig und hilfreich: Die Einnahmen aus der Bandenwerbung im Sportpark Goldäcker, die Unterstützung durch zahlreiche Sponsoren oder die Einnahmen durch das zu jedem Heimspiel erscheinende Stadionblatt. Erstaunlich auch: In Zusammenarbeit mit der Stadt Leinfelden-Echterdingen hat der TVE einen schmucken Ergänzungsbau auf das Stadiongelände gestellt mit Umkleide- und Schiedsrichterkabinen, Jugendraum, Lager- räumen und Bewirtungsmöglichkeit. All das sorgt mit dafür, dass die TVE-Fußballer gut aufgestellt sind. Sie stellen – von einer Spielgemeinschaft der A-Jugend abgesehen – sämtliche Jugendmannschaften, eine U 23 als zweite Mannschaft, die überwiegend aus Eigengewächsen besteht, sowie eine Ü 32-Mannschaft aus Reihen der AH. Nicht zuletzt hat der TVE eine der größten Schiedsrichter-Gruppen in der Region, wobei es Melissa Joos sogar bis zur Schiedsrichterin der Frauen-Bundesliga gebracht hat. Es sieht so aus, als sei der TVE gut gerüstet für das Abenteuer Verbandsliga.