1:6 - Echterdinger im Schockzustand

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    Beim Debakel in Bad Boll fühlt sich der Trainer Aleksandar Kalic an die VfB-Verteidigung erinnert.
    Wiedergutmachung - unter dieser Devise waren die Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen angetreten. Umso größer war am gestrigen Sonntagabend dann der Schock: Tatsächlich haben die mit großen Ambitionen in die Saison gestarteten Gelb-Schwarzen eine Woche nach dem bitteren Derby-0:3 gegen Calcio die nächste schwere Schlappe kassiert. Im Auswärtsspiel beim TSV Bad Boll lautete das Ergebnis 1:6. 'Wir sind rasiert worden. Die Mannschaft hat einen Gegner, der eh schon vor Selbstvertrauen strotzte, zu Toren eingeladen', sagte ein bedienter Trainer Aleksandar Kalic.
    Statt in der Tabelle die Kurve zu bekommen, haben die Echterdinger damit einen Tiefpunkt erreicht. Wie in der vergangenen Saison ist der Anschluss an die vorderen Plätze frühzeitig verspielt. Nicht nur das: das halbe Dutzend an Gegentreffern taugte in seiner Entstehungsweise für jede Pleiten-Pech-und-Pannen-Show. Oder, um es mit Kalic zu sagen: 'Das war fast schon VfB-Verteidigung.'
    Profitiert hat vor allem ein gegnerischer Akteur: Daniel Zuljevic, vor dieser Saison aus Geislingen verpflichtet, netzte schon in der ersten Hälfte dreimal ein. Erst per Elfmeter nach einem Foul des Echterdinger Keepers Valentin Haug an Pascal Hartmann. Dann per Flachschuss, nachdem ein Eckball quer durch den Echterdinger Strafraum gesegelt war. Und schließlich bei völlig freier Bahn - in diesem Fall hatte sich der Gästeverteidiger Dennis Garcia-Franco verschätzt und die Kugel unterlaufen.
    Dass Kalics Elf ganz am Anfang durch Nils Schaller selbst die Großchance zur Führung gehabt hatte, war hiernach ebenso Nebensache wie der zwischenzeitliche Ausgleich durch David Hertel. Nach der Pause warf das Filderteam zwar noch einmal alles in die Waagschale. Kalic stellte auf eine Abwehrdreierkette um und wechselte zwei zusätzliche Offensivkräfte ein. Jedoch, aller optischen Überlegenheit zum Trotz - die Tore, die machte weiter der Gegner. Der eingewechselte Michael Heilemann per Doppelpack sowie Faruk Üstün schraubten das Ergebnis in die Höhe, Letzterer nach einem Querpass Dennis Zschorschs direkt vor seine Füße.
    Das war der passende Schlusspunkt zum schwarzen Echterdinger Tag, an dessen Ende Kalic nur noch einen Wunsch hatte: schnell nach Hause. 'Hiernach brauche ich erst einmal eine Nacht Schlaf, ehe ich Ursachenforschung betreibe', sagte der Coach. Womöglich wird er dann ja beim Namen Schaller landen: Der Torjäger hatte am Abend zuvor wie berichtet Hochzeit gefeiert, mit ihm fünf seiner Teamkollegen als Gäste. Dass es gleich einen solchen Kater gibt, hatte wohl keiner gedacht.
    TSV Bad Boll: Scherrenbacher - Gromer, Blessing, Kivotidis, Philipp (56. Heilemann) - Hartmann, Persch, Vetter (82. Aust), Feldmeier - Bräuning (64. Mettang), Zuljevic (78. Üstün).

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