Ärgerliches Ende im Weilheimer 'Backofen'

    Der TV Echterdingen unterliegt in der Nachspielzeit - und drückt seinem Bezwinger nun aber die Daumen.
    Auf dem Thermometer eine Anzeige, bei der sich eigentlich höchstens eine sportliche Betätigung empfiehlt: der Sprung ins Freibadbecken. Und in der Tabelle eine Konstellation, die unzweideutig signalisierte: es geht nur noch um die berühmte goldene Ananas. Was also sollte an diesem letzten Spieltag von den Landesliga-Fußballern des TV Echterdingen noch zu erwarten sein? Nun, die Antwort gaben die Gelb-Schwarzen auf dem Rasen. Dort verrichteten sie am Samstag eine 70-minütige Fleißarbeit - bis in der Endphase die Akkus leer waren. Die ärgerliche Folge: in der Nachspielzeit setzte es im Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten und Aufstiegsanwärter TSV Weilheim noch den Treffer zur 1:2-Niederlage.
    'Schade, wir wären gern zusammen mit Heiningen die beste Mannschaft des Jahrs 2015 gewesen', sagte der Trainer Aleksandar Kalic. Der späte Punktverlust kostete diese Position. Stattdessen sind die Echterdinger in jenem Ranking nun Vierter, ebenso wie im Gesamtklassement der Saison. Letzteres ist ein gutes Ergebnis; daran lassen die Verantwortlichen keinen Zweifel - aber auch ein Ergebnis, das nur ein Zwischenschritt zu einem dann noch besseren in der nächsten Runde sein soll.
    Dass sie einstweilen auch ihre finale Aufgabe des Spieljahrs 2014/2015 seriös und ehrgeizig bestreiten würden, machten die Gäste von Beginn an klar. Gleich mit ihrer ersten Torchance gingen sie in Führung. Meksud Colic traf nach einer Flanke von Moritz Wille. Danach spulte die Mannschaft im Backofen Lindachstadion Kilometer ab und verstellte dem Gegner geschickt die Spielräume. Die beiden einzigen Mankos? Erstens: weitere gute Möglichkeiten durch Dominik Mayer und Nils Schaller ließen Kalics Kicker aus. Zweitens: bei Standardsituationen, mithin Strafraum-Luftduellen, machte sich dann bemerkbar, dass die langen Abwehrkerls Lukas Haselmaier und Marc Brodbeck (beide verletzt) fehlten. Zu seinen zwei Treffern kam der Gegner nach identischem Strickmuster: Ecke, Kopfball, Tor. In beiden Fällen hieß der Schütze Kai Hörsting.
    Warum sich der Weilheimer Jubel dennoch in engen Grenzen hielt, ist indes schnell erklärt. Längst war durchgesickert, dass der Spitzenreiter Heiningen in seiner Partie gleichzeitig klar vorne lag - aus einem finalen Überholmanöver zum Meistertitel sollte also nichts werden. Was den Teckstädtern nun bleibt, ist die Relegation. In dieser geht es für sie am Mittwoch los. Erstrundengegner ist in Eislingen der Zweite der Staffel 4, der FV Ravensburg II, der im Endspurt noch am SV Oberzell vorbeigezogen ist.
    Der TV Echterdingen, der derweil bis zum 30. Juni Fußballpause macht, wird Daumen drücken. Nicht, weil man nach Weilheim einen besonderen Bezug hätte, sondern aus Eigeninteresse. Ein starker Konkurrent weniger in der kommenden Saison, 'das wäre uns natürlich recht', sagt Kalic, der zuletzt drei Youngsters zum Ligadebüt verhalf. Die A-Jugendlichen Emre Göcer und Alper Varay sowie Eduardo Chacon Pineda aus der eigenen 'Zweiten' kamen als Einwechselspieler zum Zug.
    TSV Weilheim: Uttikal - Gabriel, Kirschmann, Er, Eisenhardt - Zaglauer (77. Uluköyli), Polat, Kuch (73. Tausch), Stolz (55. Parrotta) - Hörsting, Kriks.
    TV Echterdingen: Haug - Wille, Zschorsch, Spiridopoulos, Garcia-Franco - Mayer (88. Pineda), Elsäßer, Helber, Milojkovic (67. Göcer) - Colic (73. Varay), Schaller.