Ein Schmunzeln zum Ende der Negativserie

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    Der Landesligist TV Echterdingen macht gegen seinen Angstgegner SV Ebersbach aus einem 0:1 noch ein 2:1. Die Entscheidung erzwingt ein erst wenige Minuten zuvor eingewechselter Joker mit seinem ersten Saisontor.
    Vier Pleiten und ein Remis hatte es für den TV Echterdingen in den vergangenen fünf Pflichtspielen gegen den SV Ebersbach gegeben. Am gestrigen Sonntag ist die Negativserie gegen die Kicker aus dem Filstal zu Ende gegangen. Bei seinem 2:1-Sieg musste das Filderteam allerdings erst einem Rückstand hinterherlaufen. Die Wende kam letztlich nach einer Umstellung in der Abwehr von Vierer- auf Dreierkette.
    Der Echterdinger Trainer Aleksandar Kalic war gegen den Angstgegner zunächst als Baumeister gefragt gewesen. Zwei für die Startelf vorgesehene Spieler mussten kurzfristig passen. Für den Kapitän David Hertel (Außenbandprobleme) und den Innenverteidiger Lukas Haselmaier (Meniskusbeschwerden) rückten Marc Brodbeck und Theofilaktos Spiridopoulos in die Anfangsformation. Und für Marc Elsäßer (Zerrung) war die Partie dann bereits nach 13 Minuten beendet. Die Teamkollegen zeigten sich davon aber unbeeindruckt. Nils Schaller und Meksud Colic hätten den Gastgeber freistehend vor dem Ebersbacher Keeper Timo Schurr in Führung bringen müssen, scheiterten aber jeweils.
    Stattdessen traf Colics Namensvetter Josip auf der anderen Seite nach schöner Ballbehauptung von Moritz Straub. 'Es ist typisch für uns, dass wir unsere Chancen nicht nutzen und dann wieder einem Rückstand hinterherrennen müssen', kommentierte Kalic. Doch auch das 0:1 brachte die Echterdinger nicht aus dem Tritt. Nach einem kapitalen Fehlpass von Tobias Friedel genau in den Lauf von Schaller erzielte der Stürmer das vermeintliche 1:1, dem der Schiedsrichter Mike Böttigheimer aber die Anerkennung verweigerte. Der Schlussmann Schurr soll im Zweikampf mit Schaller bereits beide Hände am Ball gehabt haben.
    Nach der Pause entwickelte sich eine Partie mit zunehmend offenem Visier. Michael Kutscher hüben und Schaller drüben trafen innerhalb von 30 Sekunden jeweils die Latte. Während es dem Echterdinger Spiel an Präzision fehlte, nutzte Ebersbach die sich bietenden Räume zu Kontern, ohne die Vorentscheidung zu erzwingen. Einmal rettete Dennis Zschorsch in höchster Not, einmal behielt der Keeper Valentin Haug gegen Colic die Nerven. 'Wir sind mit den Chancen zu lässig umgegangen', stellte Ebersbach Coach Dinko Radojevic verärgert fest.
    In einer Verletzungspause beorderte Kalic dann seine Abwehrmänner Spiridopoulos, Zschorsch und Steffen Kind zu sich und blies mit der Umstellung von der Vierer- auf eine Dreierkette endgültig zum Angriff. Der Lohn für den Mut ließ nicht lange auf sich warten. Schurr unterschätzte einen weit geschlagenen Ball, der eigentlich bereits verloren schien, als ihn Meksud Colic erlief und ins verwaiste Tor bugsierte. Und gut zehn Minuten später profitierte der gerade erst eingewechselte Lukas Zug von einem gewonnenen Kopfballduell seines Mitspielers Marc Brodbeck und erzielte an Schurr vorbei mit seinem ersten Saisontor das 2:1. Hilfreich: der Ebersbacher Keeper senkte sich lediglich mit dem Tempo einer Bahnschranke.
    Bei diesem Ergebnis blieb es, weil es in den farbenfrohen Schlussminuten nur noch Karten, aber keine weiteren Chancen mehr gab. Der Ebersbacher Verteidiger Dominik Patrick Breit marschierte sogar mit glatt Rot vom Feld, nachdem er dem Unparteiischen Ahnungslosigkeit unterstellt hatte. Dem Coach Kalic konnte es egal sein. 'Es spricht für unsere Moral, dass wir ein Spiel, in dem es um nichts mehr geht, noch drehen', sagte er.
    Freilich: so ganz korrekt war die Aussage nicht. Der erste Sieg nach fünf vergeblichen Anläufen gegen den aktuellen Gegner brachte Kalic zum Schmunzeln. Sein Fazit: 'Ich bin froh, dass wir wieder einmal gegen Ebersbach gewonnen haben.'
    TV Echterdingen: Haug - Kind, Zschorsch, Spiridopoulos, Milojkovic - Marc Elsäßer (13. Zimmermann) - Helber, Meksud Colic, Mayer (68. Rizzo) - Brodbeck, Schaller (84. Zug).
    SV Ebersbach: Schurr - Breit, Strohmaier, Scheuring, Onwuzuruike (83. Römpfer) - Kutscher, Friedel - Marinovic (64. Andreas Elsässer), Straub, Wagner - Josip Colic (70. Forzano).