Im Gipfelduell der Fußball-Landesliga gelingt dem personell stark geschwächten TV Echterdingen eine Aufholjagd, jedoch ohne finalen Lohn. Zwischen den Posten steht am Ende der dritte Torhüter.
Die Entscheidung, wer sich in dieser Saison die Herbstmeisterschaft in der Staffel 2 der Fußball-Landesliga sichert, ist am gestrigen Sonntagnachmittag um Punkt 16.28 Uhr gefallen. Der Aufstiegsfavorit SC Geislingen hat diesen gleichsam nur inoffiziellen Titel um Haaresbreite vor der diesmal spielfreien TSV Oberensingen erobert – durch einen knappen, aber nicht unverdienten 2:1-Auswärtserfolg beim TV Echterdingen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt lieferte sich die beiden Mannschaften vor knapp 200 Zuschauern in den Goldäckern einen heißen Tanzt, dies mit dem besseren Ende für die Gäste aus dem Eybacher Tal. Alle drei Treffer fielen im ersten Durchgang.
„Spitzenreiter, Spitzenreiter – hey, hey.“ Die Geislinger feierten nach dem Abpfiff gemeinsam mit ihrem Anhang lautstark den Sprung auf den ersten Tabellenplatz. Demgegenüber waren bei den Echterdingern lange Gesichter zu registrieren. Für sie war es das vierte Spiel in Serie ohne Sieg, gleichbedeutend mit dem Rutsch auf den fünften Rang. Der Trainer Giuseppe wollte seinen Kickern gleichwohl nichts vorwerfen. Im Gegenteil. „Schade, wir hätten heute mindestens einen Punkt verdient gehabt. Unabhängig davon können wir alle zufrieden und stolz darauf sein, was unsere Mannschaft nicht nur gegen die Geislinger, sondern in der gesamten Hinrunde geleistet hat“, sagte er.
Einen vor allem kämpferisch starken Auftritt zeigten die Echterdinger an diesem ersten Adventssonntag. Letztlich blieb dies aber nur ein schwacher Trost in einem ausgedünnten Aufgebot. Insgesamt sieben Akteure fehlten im Vergleich zu der ebenfalls mit 1:2 verlorenen Begegnung der vorangegangenen Woche in Buch, dies aus unterschiedlichen Gründen. Unter anderem stand der Routinier David Hertel wegen seiner Gelb-Rot-Sperre nicht zur Verfügung und hatte der Stammkeeper Tim Becker kurzfristig passen müssen.
Beckers Stellvertreter Aaron Müller zeigte eine insgesamt ordentliche Leistung, allerdings mit einem für ihn bitteren Ende. Der Sommerneuzugang aus Denkendorf flog nach einer Notbremse eine Viertelstunde vor Schluss mit glatt Rot vom Platz. Somit kam in Yule Tröger der dritte Torhüter aus Iorfidas Aufgebot zu seiner Landesliga-Premiere. Und jener hielt die Echterdinger Zehn mit einigen guten Paraden bis zuletzt im Rennen. Jedoch: die aufseiten der Gastgeber erhoffte dicke Chance, um die eigene Aufholjagd mit zumindest einem Zähler zu belohnen, gab es nicht mehr.
Mit bemerkenswerter Effizienz hatten die Geislinger die Fehler der Echterdinger Defensive im ersten Durchgang eiskalt ausgenutzt und einen vorentscheidenden Zwei-Tore-Vorsprung herausgeschossen. Nach einer Viertelstunde waren die Gäste durch den Ex-Profi Dominik Mader in Führung gegangen, der nach der Vorarbeit des früheren Harthauseners Tim Pöhler nur noch den Fuß hinhalten musste, um einzunetzen. Zwölf Minuten danach erhöhte Michael Wende nach einem Diagonalball von Ricardo Dias Matos per frechem Lupfer von der Strafraumgrenze aus.
Neue Echterdinger Hoffnung weckte dann der Anschlusstreffer von Caglar Celiktas kurz vor dem Pausenpfiff. Der Torjäger erzielte bei seinem herbeigesehnten Startelfcomeback nach einer Flanke von Tobias Heim per Kopf seinen achten Saisontreffer. Doch mehr wollte ihm und seinen Mitstreitern nicht mehr gelingen – allen Anstrengungen zum Trotz.
TV Echterdingen: Müller – Zogaj (46. Dölker), Winkler, Stehle (75. Tröger), Bey, Kuhn – Bulut, Heim, Plattenhardt (90. Mats Heienbrok) – Celiktas, Rui Tiago (84. Di Nunno). SC Geislingen: Heer – Dias Matos, Roschmann, Caliskan, Wanner – Volk (39. Visoka/90.+3 Mayer), Grupp, Zaher – Wende (70. Orlando), Mader (90.+1 Sedlmayer), Pöhler.