Nach einem Zwei-Tore-Rückstand kommen die Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen in Ulm noch zu einem 2:2.
Giuseppe Iorfida, der Trainer des Fußball-Landesligisten TV Echterdingen, ist am gestrigen Sonntag gegen 17 Uhr mit gemischten Gefühlen zur Rückfahrt in den Mannschaftsbus gestiegen. Das 2:2 bei der SSG Ulm stellte ihn einigermaßen zufrieden, weil seine Mannschaft nach einem 0:2-Rückstand in den letzten 20 Spielminuten noch einen Zähler gerettet hatte. Aber auch deshalb, weil die unmittelbaren Konkurrenten der Gelb-Schwarzen an der Spitze der Liga allesamt an diesem Wochenende ebenfalls ohne Sieg geblieben sind und die Echterdinger dadurch keinen Boden auf die Konkurrenz verloren haben. Verärgert war Iorfida über das Remis dagegen, „weil wir hier 85 Prozent des Spiels eindeutig bestimmt haben und angesichts klarster Chancen eigentlich als Gewinner vom Platz hätten gehen müssen.“
Am liebsten ausgeblendet hätte der Coach bei seiner Analyse freilich die ersten 15 Spielminuten, denn in denen wurden die Echterdinger mit einem Kopfball von Michael Da Silva Malheiro (8.) und einem von Björn Haußer ausgenützten Missverständnis der Abwehr kalt erwischt. „Wir waren zu Beginn noch mit den Köpfen in der Kabine. Dann haben wir uns kurz geschüttelt und den Rest des Spiels auf ein Tor gespielt. Das hat mir gut gefallen“, sagte Iorfida.
Im zweiten Durchgang hatten die Seinen mehrfach klare Chancen, um die Partie noch komplett zu den eigenen Gunsten zu drehen. Allerdings blieb es letztendlich bei zwei Treffern des eingewechselten Nils Große Scharmann, für die die Gäste ein wenig Hilfe durch eine 24-minütige Überzahl erhalten hatten. Der Ulmer Steffen Reichl hatte sich nämlich in der 66. Minute mit der Ampelkarte in die Kabine verabschiedet, wonach sich das Geschehen vollends in die Ulmer Spielhälfte verlagerte.
Bedanken durften sich Iorfida und Co. zuletzt beim „König der Joker“, eben Große Scharmann, der nach einem Patzer in der Ulmer Verteidigung (72.) und einer schönen Flanke des eine Minute zuvor eingewechselten Alexander Schmidt (83.) zweimal goldrichtig stand. Es waren seine Saisontreffer Nummer sechs und sieben von der Reservebank kommend. Kurz vor dem Abpfiff hatte der Ex-Möhringer sogar noch einen dritten Treffer auf dem Fuß. Da aber klärten die Gastgeber im letzten Moment. „Auch über ein 3:2 für uns hätte sich Ulm nicht beklagen können. Wir haben sie nach dem Rückstand 70 Minuten lang regelrecht an die Wand genagelt“, sagte Iorfida.
SSG Ulm: Apel – Walter, Reichl, Bührlen, Grathwohl (78. Müller) – Streiter, Beneke - Aggeler, Böstler – Haußer, Da Silva Malheiro.TV Echterdingen: Becker – Zogaj (82. Schmidt), Kuhn, Stehle, Hertel, Gerxhaliu (46. Plattenhardt) – Heim, Bulut, Bey – Rui Tiago, Dölker (46. Große Scharmann).