Während der TV Echterdingen umstellen muss, ergibt sich für den SV Bonlanden eine verlockende Chance.
Jeweils drei Punkte, jeweils null Gegentore – der Auftakt war gut. Nun, am Sonntag, geht es für die beiden Fußball-Landesligisten von den Fildern darum, nachzulegen. Der SV Bonlanden hat es dank des Spielplans selbst in der Hand, im Aufstiegsrennen weiteren Boden gutzumachen. Derweil muss der TV Echterdingen just den Spieler ersetzen, der vor Wochenfrist überragte.
TV Echterdingen – SC Geislingen. Never change a winning team? Keine Frage: der Trainer Christopher Eisenhardt würde sich gern an diesen Leitspruch halten. Wer 3:0 in Bad Boll gewinnt, der kann nicht viel falsch gemacht haben und hat folglich eigentlich auch keinen Anlass zu Umstellungen. Allein, die Personalsituation erfordert beim TV Echterdingen etwas anderes. Zumindest einen Wechsel wird es dennoch geben, und zwar ausgerechnet auf der Position, wo zuletzt der „Spieler des Spiels“ seinen Dienst verrichtete: Der Torhüter Daniel Kamphues, mit Glanzparaden maßgeblich am Auswärtserfolg beteiligt, ist privat verhindert.
So steht das Punktspieldebüt von Josef Weizel im Trikot des Filderclubs bevor – die Bewährungschance für einen bisherigen Pechvogel des Kaders. Im Sommer war der inzwischen 21-Jährige aus Fellbach gekommen, um sich einen offenen Zweikampf mit Kamphues um den Platz zwischen den Pfosten zu liefern – welcher dann aber nicht stattfand. Weizel brach sich in der Saisonvorbereitung einen Finger. Nun, in der winterlichen Anlaufphase, erwischte es ihn erneut. Diesmal musste er sich einer Blinddarmoperation unterziehen. Doch genießt der frühere Juniorenkicker des SC Freiburg für Sonntag „das 100-prozentige Vertrauen“, wie der sportliche Leiter Valentin Haug sagt, vormals ja selbst lange Jahre Echterdinger Keeper. Dessen Einschätzung lautet: „Da müssen wir uns keine Sorgen machen. Er ist ein ganz starker Mann.“
Ein Mann, der gerade umweht wird von einer allgemeinen Echterdinger Euphorie. Der starke Start hat in den Goldäckern für ein Stimmungshoch gesorgt, das nun auch die schwere Partie gegen den SC Geislingen überdauern soll – wobei Haug zugleich mahnt: „Abheben dürfen wir jetzt nicht.“ Erstens, weil laut ihm „zur Wahrheit auch gehört, dass nicht alles super war“. „Wir hatten in Bad Boll auch einfach das nötige Spielglück“, sagt Haug. Zweitens, weil der aktuelle Gegner ein anderes Kaliber ist. Dass sie sich im Aufstiegsrennen trotz für sie enttäuschender Hinrunde nach wie vor etwas ausrechnen, haben die Gäste aus dem Eybacher Tal zuletzt personell demonstriert. Über die Jahreswende musste der Trainer Daniel Avgustinovic gehen und wurde durch Tobias Flitsch (zuvor SSV Ulm 1846 und Stuttgarter Kickers) ersetzt.
Drittens schließlich sind die Echterdinger selbst ein gebranntes Kind. Schon mehrfach war es für sie in dieser Saison so, dass einem Hoch, dem jeweiligen vermeintlichen Durchbruch. prompt wieder ein Dämpfer folgte. Diesmal soll es endlich anders werden.