Der Kapitän Dennis Garcia-Franco über die erneuten Sorgen der Echterdinger Landesliga-Fußballer und seine rote Karte.
Nur zwei Wochen ist es her, dass der Trainer Christopher Eisenhardt überzeugt war, seine Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen befänden sich auf einem guten Weg zum diesmal frühzeitigen Klassenverbleib. Zwei Spiele später sieht die Welt ganz anders aus. Nach den jüngsten Niederlagen hat das Filderteam nur noch drei Punkte Vorsprung zum Relegationsplatz. Dennis Garcia-Franco, der aktuell anstelle des nicht spielenden Valentin Haug die Kapitänsbinde trägt, spricht über die prekäre Situation.
Herr Garcia-Franco, wie ist die Gemütslage nach den Niederlagen gegen die Abstiegskandidaten aus Weilheim und Neu-Ulm?
Wir sind alle frustriert. Nicht nur wegen der Ergebnisse, sondern auch der Art und Weise, wie sie zustande gekommen sind. Eigentlich waren wir bis dahin sportlich sehr gut drauf – vor allem beim 3:1-Sieg gegen den SC Geislingen. Die sechs Punkte waren absolut einkalkuliert.
Wie lässt sich der Leistungsabfall erklären?
Die Analyse fällt sehr schwer. Mir ist der Leistungsabfall unerklärlich. In Weilheim waren alle Totalausfälle. Vielleicht war ja unser Auftritt gegen Geislingen zu früh zu gut. Am Sonntag gegen Neu-Ulm hätten wir auf jeden Fall einen Punkt verdient gehabt – auch wenn wir nicht gut waren.
Zu allem Unglück haben Sie selbst noch die rote Karte gesehen. . .
Zurecht. Der Schiedsrichter musste sie geben. Ich hatte eine Sekunde Zeit, mich zu entscheiden, und dachte, mit dem Foul rette ich wenigstens das 2:2. Also habe ich mich geopfert. Dass das 2:3 später doch noch fiel, macht aus dem Nackenschlag natürlich einen doppelten.
Wie haben Sie den Siegtreffer der Neu-Ulmer von der Tribüne aus gesehen?
Der Gegner hat es nicht gut gemacht, wir waren in der Situation einfach zu behäbig. Obwohl wir im Strafraum in Überzahl waren, macht der Stürmer das Tor. Das darf nicht passieren.
Nicht nur die beiden Niederlagen, auch die personelle Situation wirft aktuell einige Fragen auf. Sie sind nun gesperrt, Friedrich Pfeifer Koelln weilt noch in Brasilien, dazu wird die Verletztenliste länger. . .
Da müssen jetzt eben die jungen Spieler in die Bresche springen. Die Qualität haben sie. Außerdem glaube ich an das Phänomen vom angeschlagenen Boxer. Auch Fußballer können ungeahnte Kräfte freisetzen.
Was in den jüngsten Spielen auch auffiel: ruhende Bälle stellen keine Gefahr für den Gegner dar. Die Standards, meist von Nils Schaller und Ihnen getreten, waren harmlos.
Daran müssen wir unbedingt arbeiten; das stimmt. Und wir erfahrenen Spieler, die diese Bälle schlagen, müssen uns einfach früher eingestehen, wenn es nicht läuft und dann andere ranlassen.
Was muss geschehen, damit der TV Echterdingen nicht wieder wie vor einem Jahr bis zum Schluss zittern muss?
Wir müssen einfach die Ruhe bewahren. Wir kennen die Situation und wissen auch um unsere Qualitäten.
Das Gespräch führte Susanne Degel.