Beim 4:4 gegen Bargau freut sich der TV Echterdingen zu früh.
Vom Winde verweht – so könnte man das Spiel des Landesligisten TV Echterdingen am gestrigen Sonntag bezeichnen. Die Partie gegen den Tabellenvorletzten 1. FC Germania Bargau war fußballerisch nicht auf dem höchsten Niveau, Dramatik hatten die beiden Mannschaften aber allemal zu bieten. Bei orkanartigen Böen führten die Gäste dreimal, einmal lagen die Echterdinger in Front – und am Ende trennten sich die Gegner mit einem leistungsgerechten 4:4-Unentschieden. Die Gelb-Schwarzen stehen damit weiter am Rand der Abstiegszone. Den erhofften größeren Schritt aus dem Gefahrenbereich haben sie verpasst.
„Vom Spielverlauf her geht das Ergebnis völlig in Ordnung“, sagte der Echterdinger Trainer Christopher Eisenhardt. „Die Enttäuschung ist aber dennoch riesig.“ Zwei Minuten vor dem Ende hatte Friedrich Pfeifer Koelln mit einem platzierten Flachschuss die erste Führung der Gastgeber erzielt. Alle beim Filderteam glaubten in diesem Moment an den Sieg – ehe die Mannschaft noch das bittere 4:4 durch Daniel Neumann schlucken musste. „Den Ausgleich dürfen wir nicht mehr kriegen“, monierte Eisenhardt. „Die vier Gegentore tun weh.“ Nimmt man das Hinspiel hinzu, in dem der TV Echterdingen in Bargau mit 0:5 unterlag, so hat das Kellerkind nun neun seiner gerade einmal 19 Saisontore gegen die Eisenhardt-Elf erzielt.
Dabei servierte jene das ein oder andere auch aktuell auf dem Silbertablett. Beim 0:1 durch Christian Kreutter in der 20. Minute reichte ein einfacher Steilpass, um die gesamte Echterdinger Defensive auszuhebeln. „Die Abwehr war das ganze Spiel über viel zu löchrig“, befand Eisenhardt. Offensiv taten sich die Seinen ebenfalls lange schwer. Die erste Chance führte dafür aber gleich zum Ausgleich, als Max Knoll einen Flankenball von Sebastian Lenhardt nur noch ins leere Tor einschieben musste. Doch die Freude darüber währte nicht lange, dann folgte ein weiteres Geschenk. Bei einem Bargauer Einwurf fühlte sich kein Verteidiger zuständig, Semih Ses schnappte sich den Ball im Strafraum und spitzelte ihn am Torwartdebütanten Admir Fajic vorbei. Und nachdem Thomas Ivan kurz vor der Pause per Freistoß das 2:2 gelungen war, zappelte der Ball nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff erneut im Netz der Echterdinger. Der Winterpausen-Neuzugang Fajic unterlief einen Eckball, und Bargaus Innenverteidiger Neumann nickte ein.
„Bei drei unserer vier Gegentore agieren wir nicht landesligatauglich“, sagte Eisenhardt. In einer Sache hatte der Coach aber auch lobende Worte für sein Team: „Wir sind immer wieder zurückgekommen, da war eine Moral erkennbar.“ So auch in der 70. Minute, als Simon Lechleitner eine Flanke zum 3:3 einköpfte. Letzterer habe überhaupt ein gutes Spiel gemacht und „sich dafür belohnt“. Als die Begegnung in den Schlussminuten dem Unentschieden entgegensteuerte, schien Pfeifer Koelln sich mit dem angesprochenen 4:3-Treffer zum Matchwinner zu mausern. Doch Neumann machte wie erwähnt zuletzt alle Echterdinger Erfolgspläne zunichte.
Zum 13. Tabellenplatz, der nach jetztigem Stand der Relegationsrang wäre, sind es nun sechs Punkte Distanz. Allerdings hat die Konkurrenz nach witterungsbedingten Absagen teils ein Spiel weniger absolviert. Und an den kommenden Spieltagen wird es nicht leichter für den TV Echterdingen. Die nächsten Gegner heißen Waldstetten und Geislingen, zwei Kontrahenten aus dem oberen Tabellendrittel. Eine Leistungssteigerung wird nötig sein. TV Echterdingen: Fajic – Zogaj, Brodbeck (58. Widmayer), Stehle, Garcia-Franco – Lechleitner, Ivan – Lenhardt (58. Pfeifer Koelln), Schaller, Knoll – Heim.
1. FC Germania Bargau: Krieg – Herkommer (90.+1 Patriz Zoidl), Neumann, Voitk, Istel – Kreutter, Tabori, Hegele, Opel – Ses (85. Balle), Tobias Klotzbücher (78. Kübler).