Echterdinger patzen in Überzahl

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Trotz eines Spielers mehr auf dem Platz kommen die Gelb-Schwarzen gegen die TSG Hofherrnweiler nur zu einem 2:2. Dabei verspielen sie eine zweimalige Führung.

Vier Tore, insgesamt 13 gelbe Karten sowie zwei Platzverweise für die Gäste: in der Landesliga-Begegnung am gestrigen Sonntag zwischen dem TV Echterdingen und der TSG Hofherrnweiler war jede Menge los. Doch trotz eines klaren Chancenplus’ sowie des Vorteils, gut 40 Spielminuten lang einen Mann mehr auf dem Rasen zu haben, gaben die Platzherren von den Fildern einen zweimaligen Vorsprung noch aus der Hand und mussten sich am Ende mit einem unnötigen 2:2-Unentschieden begnügen. Eigentlich paradox: aus der Sicht des Echterdinger
2015 11 Spieltag TVE Hofherrnweiler
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Trainers Aleksandar Kalic war ausgerechnet die rote Karte gegen den Tabellenfünften von der Ostalb kurz nach dem Seitenwechsel der Knackpunkt, weshalb sein Aufgebot gegen den nie aufsteckenden Aufsteiger letztlich nur einen anstelle der erhofften drei Zähler aufs Konto brachte. Der Coach sprach von einer „gefühlten Niederlage“.
Nach Kalics Beobachtung verhielt es sich so, „dass der Schiedsrichter nach dem Platzverweis eine Menge von Konzessionsentscheidungen gegen uns getroffen hat“. Das habe seine eigene Mannschaft „zunehmend verunsichert“. Und tatsächlich legte Patrick Stephany von der Schiedsrichtergruppe Böblingen in einer von vielen Fouls und Nickligkeiten geprägten Begegnung eine eher kleinliche Regelauslegung an den Tag.
Jedoch: bei der Suche nach den Gründen für den enttäuschenden Ausgang der Partie taten die Gelb-Schwarzen besser daran, sich zuvorderst an ihre eigenen Nasen zu fassen. Was die Echterdinger vor allem in der ersten Halbzeit an allerbesten Torchancen ausließen, sorgte zwischenzeitlich auch bei ihrem Trainer für ungläubiges Kopfschütteln. „Eigentlich müssen wir in dieser Phase den Sack schon zu machen“, sagte Kalic, der die gleiche Startelf aufgeboten hatte wie zuletzt beim 2:1-Auswärtssieg in Stammheim.
Nachdem in den ersten 20 Spielminuten auf dem Spielfeld die Langeweile dominiert hatte, überboten sich die Gastgeber selbst im Vergeben von Möglichkeiten. Zweimal Michael Haigis (25./26.), der Kapitän David Hertel (35.) sowie Nils Schaller (42.) scheiterten wahlweise an den eigenen Nerven oder am glänzend aufgelegten Gäste-Schlussmann Manuel Landgraf. Immerhin: bei der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff war Schaller dann doch zur Stelle und sorgte für die überfällige 1:0-Führung. Und vier Minuten nach dem Seitenwechsel deutete durch den besagten Platzverweis gegen Manuel Ecker, der als letzter Mann den durchgebrochenen Angreifer Haigis nur noch per Trikotbremse zu stoppen vermochte, bereits vieles auf den dritten Heimerfolg dieser Saison für Kalic und die Seinen hin.
Doch das war, wie schon angedeutet, ein Irrtum. Die Realität: das bis dahin harmlose und nun in Unterzahl agierende gegnerische Team kam fortan immer besser ins Spiel und in der 73. Minute durch einen von Oliver Rieger verwandelten Foulelfmeter – Lukas Haselmaier hatte Pascal Groiß von den Füßen geholt – zum 1:1-Ausgleich. Die Echterdinger schienen sieben Minuten später dank ihrer erneuten Führung durch den eingewechselten Moritz Wille zwar endgültig auf der Siegerstraße zu sein – aber nur, bis Marco Ganzenmüller den Treffer zum 2:2 markierte.
Dass der Stürmer der TSG Hofherrnweiler dieses Tor auch noch aus einer deutlichen Abseitsposition heraus erzielte, verhagelte die Laune des ohnehin schon angefressenen Trainers Kalic noch mehr. Seine Mannschaft ist nach dieser unnötigen Punkteteilung in der Tabelle auf den achten Platz zurückgefallen – und die Kluft nach vorne ist erneut größer geworden.
TV Echterdingen: Hieber – Rizzo, Zschorsch, Haselmaier, Garcia-Franco – Elsäßer (73. Kroer), Helber – Hertel, Schaller (59. Lukac), Knoll (84. Mädel) – Haigis (63. Wille).
TSG Hofherrnweiler: Landgraf – Weisensee, Ecker, Ganzenmüller, Christlieb (81. Acioglu) – Leister – Rembold, Klenz (46. Weidl), Rieger – Groiß (86. Däffner), Hottmann (89. Merz).