Am Schluss stand ein gequältes Lächeln. Wie das Ergebnis zu bewerten war? 'Wir haben gegen diesen Gegner ja schon des Öfteren verloren', sagte der Trainer Aleksandar Kalic. Das wollte so viel heißen wie: nichts Außergewöhnliches also, und die Fußballwelt wird deswegen nicht gleich untergehen. Zumal: es handelte sich nur um den Pokalwettbewerb, jenen des Verbands. In dem ist für den TV Echterdingen nach einem 0:2 bei seinem Klassenrivalen TSV Köngen nun schon in der ersten Runde Schluss. Die Pflichtspielpremiere 2015/2016 ging am Mittwochabend somit schief und hat eines gezeigt: Bis zum Landesliga-Start in gut vier Wochen bleibt noch viel zu tun.
'Spielaufbau, Torabschluss, Cleverness - es gibt einige Bereiche, in denen wir arbeiten müssen', bilanzierte Kalic nach der fünften Niederlage aus den vergangenen sechs Begegnungen mit dem Kontrahenten aus dem Bezirk Neckar/Fils. Angstgegner Köngen? Es hat sich einmal mehr bestätigt, dass die Echterdinger mit der auf eine aggressive Balleroberung und schnelle Konter ausgelegten Spielweise ihres Widersachers schwer klar kommen. Vor allem die erste Hälfte konnte Kalic überhaupt nicht gefallen. In dieser ließ sich eine halbherzig agierende eigene Elf regelrecht überrumpeln. Zielstrebig und aufgeweckt agierende Köngener dominierten unkonzentriert und verunsichert wirkende Echterdinger. Bezeichnend für die beiderseitige Auftrittsform war die Entstehung des ersten Tors, das bereits in der 4. Spielminute fiel. Der Ex-Echterdinger Arnit Kryeziu schlug den Ball weit und hoch in den Strafraum. Die Kugel flog und flog - und die Gäste schauten zu. Patrick Warth nahm das Spielgerät aus der Luft - und die Gäste ließen ihn gewähren. Warth schließlich schlug einen Haken und schoss aus der Drehung ein - und von den Gästen griff noch immer keiner ein. Insbesondere Theofilaktos Spiridopoulos machte in dieser Szene eine schlechte Figur.
Dass der zweite Gegentreffer dann ausgerechnet in eine Phase platzte, als die Gelb-Schwarzen allmählich angekommen schienen in diesem Spiel, mag man unglücklich nennen. Mustafa Baykara vollendete einen Schnellangriff über Migel Horeth (28.). Jedoch: insgesamt ging auch dieser Spielstand in Ordnung. Bis zum ersten Echterdinger Torschuss sollten lange 39 Minuten vergehen. Antonino Rizzo, zunächst von seinem Coach im zentralen Mittelfeld getestet, scheiterte am Köngener Keeper Felix Lache. Wirklich entschlossen zeigte sich das Filderteam erst nach dem Seitenwechsel - ehe es sich selbst einen weiteren Bremsklotz zwischen die Füße warf. Dennis Zschorsch sah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (56.). 'Eine Dummheit', sagt Kalic, 'er darf da nicht so reingehen.' Aufgrund der neuen Sperrenregel wird der Verteidiger beim Ligaauftakt am 23. August gegen Waldstetten zuschauen müssen.
Aktuell war der Rest ein Echterdinger Bemühen, zuletzt allerdings auch ohne Fortune vor dem Tor. Wollte man einen Gewinner auf Seiten des Liga-Spitzenanwärters ausmachen, kam einem höchstens ein Name in den Sinn: der des Keepers Fabian Hieber. Der Neuzugang aus Weilimdorf erhielt zwischen den Pfosten den Vorzug vor dem Platzhirsch Valentin Haug, weil Kalic 'ihn mal im Wettbewerb beobachten wollte'. Die Erkenntnis: immerhin der 25-Jährige machte seine Sache gut.
Für die Teamkollegen bietet sich die Chance, es gegen diesen verflixten TSV Köngen ihrerseits besser zu machen, am 6. September. Dann kommt es bereits zum Wiedersehen, dann im Kampf um Punkte in den Goldäckern. Ein Thema, bei dem Kalic erneut gequält lächelt. Die Echterdinger Vorfreude auf jenen Gegner hält sich gerade in engen Grenzen.
TSV Köngen: Lache - Ehrler, Kryeziu, Jan Horeth, David Lamberti (78. Zeller) - Eitel, Weise - Römer (68. Herrmann), Warth, Migel Horeth (87. Albrecht) - Baykara (74. Kurz).
TV Echterdingen: Hieber - Zschorsch, Spiridopoulos (46. Lukac), Haselmaier, Milojkovic (68. Garcia-Franco) - Wille (46. Mayer), Rizzo (78. Zug), Helber, Hertel - Schaller - Haigis.