Filderzeitung v. 13.10.2014 : Jubel nach der Abwehrschlacht

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Der TV Echterdingen bringt beim Aufsteiger Bettringen in Unterzahl eine 1:0-Führung ins Ziel.
Schief gegangen ist es dann nur auf dem Nachhauseweg. Beim Versuch, die neuesten fußballerischen Begebenheiten in die Heimat zu übermitteln, musste der Trainer Aleksandar Kalic auf teaminterne Hilfe zurückgreifen. Der Grund: das eigene Handy streikte. Der Akku war leer - dies ganz im Gegensatz zu jenem der Landesliga-Mannschaft des TV Echterdingen. Die hat am gestrigen Sonntag mit einer Energieleistung den Aufwärtstrend der vorangegangenen Wochen fortgesetzt. Obwohl gut 70 Minuten lang in Unterzahl, behaupteten sich die Gelb-Schwarzen beim Aufsteiger SG Bettringen mit 1:0. Es war der dritte Sieg in Serie, nach welchem Kalic und die Seinen nun als Tabellenvierter in die Krautfestpause gehen. 'Eine schöne Bestandsaufnahme. So fühlen wir uns wohl', sagte ein sichtlich zufriedener Coach.
Der Matchwinner hieß Nils Schaller. Der Torjäger scheint seine Durststrecke vollends überwunden zu haben und traf wie schon zuvor im Derby gegen den SV Bonlanden. Nach einem klugen Pass von Marcel Helber überlief er die gegnerische Abwehr, ehe er kühl vollstreckte. Gespielt war da noch nicht einmal eine Viertelstunde - ein Auftakt nach Maß also für die Gäste. Freilich: es sollte viel harte Arbeit folgen. Plötzlich völlig neu gemischt waren die Karten, als Antonino Rizzo Mitte der ersten Hälfte wegen wiederholten Foulspiels früh mit Gelb-Rot Feierabend hatte. 'Eine Ermahnung hätte auch gereicht', grantelte Kalic, der sich somit zu taktischen Umstellungen gezwungen sah.
Der Rest der Begegnung ließ sich auf einen einfachen Nenner bringen: auf der einen Seite zehn verteidigende Echterdinger, die lediglich noch auf Konter lauerten, auf der anderen bemühte Bettringer - welche in ihren Versuchen, dem Defensivverbund ihres Gegners zuzusetzen, allerdings reichlich mittellos wirkten. Vor allem Kalics Mittelfeldzentrale mit Helber und dem Kapitän David Hertel gefiel als Abfangkommando. Ebenso verrichtete Theofilaktos Spiridopoulos in der Innenverteidigung einen guten Job. Der 19-Jährige war kurzfristig in die Startformation gerutscht, nachdem Dennis Zschorsch (nach grippalem Infekt nur auf der Bank) und Michael Zimmermann (Magen-Darm-Virus) hatten passen müssen. Die einzige dicke Chance verbuchten die Gastgeber nach einer guten Stunde. Andreas Rusche schob den Ball nebens Tor. Demgegenüber netzte Hertel zum vermeintlichen Echterdinger 2:0 ein, dem der Schiedsrichter aber wegen einer angeblichen Abseitsstellung umstritten die Anerkennung verweigerte.
Zehn Minuten später galt: egal. 'Die Mannschaft hat großartig gekämpft', sagte Kalic. Insofern: außer seinem Handy war auf der Heimfahrt vermutlich doch auch der eine oder andere Spieler schlapp.
SG Bettringen: Kapitke - Klement, Müller, Terzioglu, Kreilinger - Feil, Reith (46. Bonnet), Schultes (65. Ukaj), Härter - Rusche, Zejnulahi (60. Cokkalender).
TV Echterdingen: Haug - Rizzo, Spiridopoulos, Haselmaier, Milojkovic - Wille, Helber, Hertel, Elsäßer (90. Zschorsch) - Schaller (72. Brodbeck), Colic (55. Lukac).