Der Landesligist TV Echterdingen unterliegt dem Außenseiter Neu-Ulm erneut.
Valentin Haug, der sportliche Leiter, zuckte hilflos mit den Schultern. Was soll man da machen? „Eine Enttäuschung, sicher. Aber es war klar, dass wir jetzt nicht jedes Heimspiel gewinnen würden“, sagte er. Aber dass es ausgerechnet an diesem Spieltag schief gehen musste? Just direkt vor dem Derby am Mittwoch gegen den TSV Plattenhardt? Und gegen einen Gegner, der nun gewiss nicht zu den Überfliegern der Staffel gehört? Mit einem 0:1 am gestrigen Sonntag gegen den TSV Neu-Ulm sind die Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen unliebsam aus der Erfolgsspur gerutscht und haben zugleich eine Chance verpasst – jene, frühzeitig Kursrichtung obere Tabellenhälfte zu nehmen. Genauso ärgerlich wie das Ergebnis war dabei die Entstehung des spielentscheidenden Gegentors.
Aber irgendwie wird es gegen den Kontrahenten aus dem Bayerischen ja schon zur Gewohnheit. Auch in den beiden vergangenen Spielzeiten hatten die Echterdinger zuhause in den Goldäckern jeweils das Nachsehen gehabt, beide Male mit 2:3. Diesmal nun reichte ein Neu-Ulmer Streich für den Knockout. Und den initiierten die Echterdinger selbst. Mitte der zweiten Hälfte brachte Fatih Özge seinen Gegenspieler im Strafraum zu Fall, ohne größere Not. Die Folge: Elfmeter. Ein unverhofftes Präsent, das der Torjäger Mehmet Ali Fidan zur Gästeführung nutzte. „Da haben wir uns sehr ungeschickt angestellt“, sagt Haug. Am Ende hatte eine Begegnung, in der beide Mannschaften offensiv keine Bäume ausrissen, durch diese eine Szene dennoch einen Gewinner.
„Insgesamt“, bilanziert Haug, „hat hüben und drüben der Punch gefehlt.“ Was die Echterdinger betrifft, lief der Ball durchaus gut durch die eigenen Reihen, im letzten Drittel fehlte dann jedoch ein ums andere Mal die Entschlossenheit oder missriet der finale Pass. Ihre beste eigene Chance vergab die Mannschaft des Trainers Giuseppe Iorfida bereits in der ersten Spielminute. Driss Majid erlief nach einem verunglückten Neu-Ulmer Zuspiel den Ball, scheiterte aber bei freier Bahn im Abschluss. Wer weiß, wie die Partie verlaufen wäre, hätte der Neuzugang aus Weilheim für einen frühen Paukenschlag des Filderteams gesorgt? So kam nach der Pause nur noch eine nennenswerte Echterdinger Tormöglichkeit hinzu, als Tobias Heim den Neu-Ulmer Keeper Luca Fritsche zu einer Parade zwang. Zu diesem Zeitpunkt hatte Iorfida bereits auf ein angriffsmutigeres 4-3-3-Spielsystem umgestellt.
In der Tabelle bleiben Heim und Co. durch ihre dritte Saisonniederlage bei sechs Punkten stehen. Das erwähnte Nachbarschaftsduell mit dem Aufsteiger Plattenhardt wird nun zum wichtigen Wegweiser. Haug sieht es so: „Wenn wir jetzt das Derby gewinnen, ist der aktuelle Auftritt vergessen.“ Die Betonung liegt auf „wenn“. Der Gegner kommt seinerseits nach drei Siegen in Serie mit ordentlich Rückenwind.
TV Echterdingen: Kamphues – Gashi, Özge, Stehle (70. Bey), Kuhn, Hertel – Heim, Bulut (84. Zogaj), Di Nunno (46. Plattenhardt) – Majid, Pradler (70. Dölker).
TSV Neu-Ulm: Fritsche – Merk, Rupp, Daniel Schuhmacher, Marco Kurz (63. Jendrosek) – Schlotter, Beer (40. Nico Kurz), Fidan, Kidane – Stanic (69. Ufschlag), German (73. Gnann).