Wenn die Statistik als Omen taugt, dann können sich die Zuschauer schon einmal erwartungsfroh die Hände reiben. Denn gemäß jener müsste es am Sonntag ordentlich scheppern auf dem Kunstrasen in den Goldäckern. Mit keinem Gegner haben sich die Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen in der Vergangenheit torreichere Duelle geliefert als mit dem 1. FC Frickenhausen. 6:4, 2:5, 3:4, 3:2 – das ist nur ein Auszug der Ergebnisse. Im Schnitt fielen in der gemeinsamen Punktspielzeit seit 2009 fünfeinhalb Treffer pro Begegnung. Ginge der Zähler nun erneut nach oben, hätte Mario Estasi, der Trainer der Gastgeber, nichts dagegen. „Gerade was das Toreschießen betrifft, sind wir ja in dieser Saison etwas hinterher“, weiß der Coach.
Mit vier Punkten aus zwei Spielen sind die Echterdinger gleichwohl gut aus der Winterpause gekommen. Umso ärgerlicher, dass der Rhythmus mit dem Ausfall der Partie in Bettringen am vergangenen Wochenende gleich wieder unterbrochen wurde. Nun wollen die Gelb-Schwarzen richtig in Schwung kommen, ehe ihnen an Ostern die doppelte Nachholschicht in Nürtingen und Buch bevorsteht. Es sind drei wegweisende Auftritte im Kampf um den Klassenverbleib. Bleibt es eine Zittersaison am Rand der Abstiegszone, oder bekommt die ursprünglich in ganz anderen Tabellenregionen erwartete Mannschaft die Kurve? Das ist die Frage.
Optimistisch stimmt Estasi die Personalsituation. Bis auf die Langzeitverletzten hat er nach Stand gestriger Donnerstag alle Spieler seines Kaders zur Verfügung. Zudem ist bei immerhin einem der Problemfälle inzwischen ein Comeback in Sicht. Dennis Zschorsch hat erstmals wieder eine uneingeschränkte Trainingswoche hinter sich. Gut möglich, dass der Innenverteidiger bereits am Sonntag einen Testlauf in der zweiten Mannschaft absolviert. „Ich habe die Qual der Wahl“, sagt Estasi – etwas, das er seit seinem Einstieg beim Filderclub noch selten konstatieren konnte.
Der Schlüssel zum erhofften Heimsieg, mit dem die Echterdinger ihren Kontrahenten im Klassement überholen würden? Estasi fordert „eine geringe Fehlerquote und mehr Konsequenz beim Torabschluss als zuletzt“. Vielleicht ist es seinen Angreifern dabei ja eine psychologische Hilfe, dass das vermeintlich höchste Hindernis auf Gegnerseite nicht mehr steht. Der Torhüter und Top-Leistungsträger Denis Grgic (ehemals Calcio Leinfelden-Echterdingen) hat die Frickenhausener in der Winterpause verlassen, nachdem ihm ein unverhofftes Angebot ins Haus geflattert war. Der 26-Jährige versucht sich nun als Profi in der ersten Liga in Bulgarien.
„Ein Grgic im Tor macht pro Saison fünf, sechs Punkte aus“, schätzt Estasi. Andererseits: zuletzt hat der Kontrahent im Derby in Nürtingen auch ohne sein bisheriges Trumpfass mit 5:1 gewonnen.