Der TV Echterdingen hofft in Waldstetten auf den Umschwung.
So schnell kann es im Fußball gehen. Oktober 2016, Zwischenstand nach Spieltag zehn: der Spitzenreiter in der Landesliga heißt sensationell TV Echterdingen. Heute, ziemlich genau ein Jahr später ? Bei den Gelb-Schwarzen hat sich von den Voraussetzungen her nicht viel geändert. Selber Trainer, selbe Leistungsträger. Erneut wurde das eigene Aufgebot vom Verletzungspech gebeutelt, und erneut hat jenes überwiegend ganz enge Spiele hinter sich. Der gravierende Unterschied: mittlerweile gewinnt die Mannschaft diese nicht mehr, sondern verliert sie. Und so begibt es sich, dass dem letztjährigen Teilzeit-Höhenflieger inzwischen das tabellarische Kontrastprogramm droht. Vor dem Auswärtsspiel am Sonntag beim diesmaligen Überraschungsersten TSGV Waldstetten müssen der besagte Coach Mario Estasi und die Seinen aufpassen, dass ihr Weg nicht in die Abstiegszone führt.
Die geschilderten Begebenheiten zeigen, wie schmal der Grat in der Staffel ist. Top oder hopp, Kellerkind oder Spitzenteam – „es sind nur Kleinigkeiten, die es ausmachen“, sagt Estasi, der am heutigen Freitag seinen 44. Geburtstag feiert. Vor Jahresfrist schlug das Pendel in solchen 50:50-Spielen noch zugunsten der eigenen Kicker aus. Aktuell aber, hat der Trainer festgestellt, „fehlt uns ein bisschen das damalige Glück“. Doch nicht nur das: laut Estasi „vielleicht auch die letzten fünf bis zehn Prozentpunkte, alles zu investieren“. In den Übungseinheiten haue sich zwar ein jeder rein. Doch im Spielbetrieb, da hat der Trainer zuletzt abermals die finale Konzentration und Konsequenz vermisst. Das Ergebnis waren die beiden eigentlich unnötigen 1:2-Niederlagen in Ebersbach und gegen die TSG Hofherrnweiler.
Der Umschwung soll nun ausgerechnet beim Klassenprimus in Waldstetten gelingen. „Mit einem Punkt oder gar einem Sieg wären wir wieder in der richtigen Richtung unterwegs“, sagt Estasi – freilich wissend, dass dies eine große Aufgabe wird. Der Gegner hat in dieser Saison erst einmal verloren (0:1 in Weilimdorf). Und er hat in seinen zehn Begegnungen lediglich sieben Gegentore zugelassen. Diese defensive Kompaktheit ist einer der Hauptgründe für das bisher unerwartet gute Abschneiden des Ostalb-Clubs. Seit seinem Aufstieg im Jahr 2013 hatte jener sich eher den Ruf einer grauen Maus der Liga erarbeitet – bis es in den vergangenen Monaten unter dem Trainer Mirko Doll steil aufwärts ging. Vorläufiger Höhepunkt: vor einer Woche behaupteten sich die Waldstettener im Gipfelduell in Weilheim mit 1:0.
Fraglich ist auf Echterdinger Seite noch der Einsatz von Marijo Marinovic (Schlag aufs Knie) und Emre Göcer (nach Platzwunde am Kinn).