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Ecke, Kopfball, Derbysieg



Geschrieben von webmaster
Veröffentlicht: Montag, 22.05.2017 07:07:00
Zuletzt aktualisiert: Montag, 22.05.2017 07:07:00
Kategorie: 1.Mannschaft

Der TV Echterdingen dreht gegen den TSV Weilimdorf dank seiner Standardstärke das Spiel und gewinnt mit 3:1.
Der Fußball-Landesligist TV Echterdingen hat nach dem 4:0 im Hinspiel auch die zweite Saison-Begegnung mit dem TSV Weilimdorf für sich entschieden. In einem an Höhepunkten insgesamt überschaubaren
Bezirksderby drehte das Filderteam am Freitagabend gegen die bis dato beste Rückrundenmannschaft einen zwischenzeitlichen Rückstand noch in einen 3:1-Endstand und kletterte für zumindest 48 Stunden auf den dritten Tabellenplatz. Ausgezeichnet hatte die Gelb-Schwarzen einmal mehr ihre Stärke bei Standards. Dies war letztlich auch der Punkt, der in einer ansonsten ausgeglichenen Partie den Ausschlag gab. „Gemessen an den Torchancen haben wir das Spiel verdient gewonnen“, sagte der Trainer Mario Estasi.
Gleichzeitig beendete sein Aufgebot damit auch den wundersamen Erfolgslauf des Aufsteigers vom Fuße der Solitude. Die schon vor dem Anpfiff in Sachen Klassenverbleib so gut wie geretteten Gäste aus dem Stuttgarter Norden hatten zuletzt 22 von 24 möglichen Punkten aus acht Spielen auf ihr Konto gebracht und waren so vom drittletzten auf den sechsten Rang durchgestartet. Umso verständlicher war hinterher die Enttäuschung bei den Gästen, allen voran bei ihrem Trainer Manfred Porubek. Der hat nach seinem Einstieg in der Winterpause den vormaligen Abstiegskandidaten überhaupt erst auf Kurs gebracht: „Wir hätten hier eigentlich einen Punkt verdient gehabt“, sagte Porubek, nachdem er aufgrund von verletzungsbedingten Ausfällen diesmal nicht seine seit Wochen siegerprobte Stammformation hatte aufs Feld schicken können. Zudem saß der ehemalige Calcio-Akteur Sandro Villani am drittletzten Landesliga-Spieltag eine Gelb-Rot-Sperre ab.
Dabei hatten sich die Weilimdorfer nach einer torlosen ersten Spielhälfte, in der es nur wenige Höhepunkte zu notieren gab, zwischenzeitlich erneut auf einem guten Weg befunden – nicht zuletzt auch, um sich für die deutliche, aber schlussendlich zu hoch ausgefallene Hinspielpleite zu revanchieren. Carmine Pescione hatte in der 53. Minute mit einem verwandelten Foulelfmeter das 1:0 für die Weilimdorfer erzielt. Zuvor war Mark Kranjc im Duell mit dem Gäste-Angreifer Josip Sesar viel zu ungestüm im Echterdinger Strafraum zu Werke gegangen und dem Schiedsrichter war nichts anderes übrig geblieben, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Und auch danach roch es beileibe noch nicht nach einem möglichen Heimerfolg für die Platzherren. Im Gegenteil. Die Weilimdorfer blieben weiter am Drücker, allerdings ohne sich wie zuvor schon die ganz großen Torgelegenheiten zu erspielen.
Doch wie heißt es so schön: Wenn aus dem Spiel heraus nichts läuft, dann klappt es vielleicht über die eigenen Standards. Vor dieser Echterdinger Stärke hatte Porubek die Seinen vorab „explizit noch gewarnt“, wie er hinterher seufzend zu Protokoll gab. Letztlich umsonst. Denn die Elf des Gastgebers, die der Trainer Estasi nach dem zuletzt glanzlosen 4:0-Auswärtssieg beim Schlusslicht Eislingen auf insgesamt vier Positionen umgekrempelt hatte, nutzte anschließend ihre Lufthoheit im gegnerischen Strafraum gleich zweimal gnadenlos aus und drehte die Begegnung mit zwei Treffern. Das angewandte Strickmuster sowohl in der 65. als auch 75. Spielminute war in beiden Fällen identisch und lautete: Eckball, Kopfball, Tor. Zunächst hatte der TVE-Mannschaftskapitän Lukas Haselmaier den von Nils Schaller aufgelegten Ball zum Ausgleich in die gegnerischen Maschen gewuchtet, zehn Minuten später übernahmen dann David Hertel als Vorlagengeber und Theofilaktos Spiridopoulos als Torschütze die Rollen der entscheidenden Protagonisten.
In beiden Situationen hatte der Schlussmann Dominik Ferdek überhaupt nicht gut ausgeschaut, nachdem er jeweils nur zögerlich zu Werke gegangen war. Machtlos war der ansonsten nur wenig beschäftigte Gäste-Keeper dann beim dritten Echterdinger Treffer in der Schlussphase, der die Partie endgültig entschied. Beim ersten Versuch von Duje Tokic hatte Ferdek noch glänzend reagiert – doch beim Nachschuss des ebenfalls eingewechselten Philipp Widmayer blieb er machtlos – 3:1 für den TVE.
TV Echterdingen: Hieber – Kühnle (65. Rizzo), Spiridopoulos, Haselmaier, Hertel – Knoll, Garcia-Franco (60. Widmayer), Marinovic, Kranjc (71. Tokic) – Schaller – Knödler (60. Di Leone).
TSV Weilimdorf: Ferdek – Nikolic, Simic (85. Gashi), Cömert (81. Ben-Abdallah), Härle – Baierle (75. Tepegöz) – Woldezion, Sesar, Sprenger, Genc – Pescione.