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Das Dumme: auch die zweite Serie hält



Geschrieben von webmaster
Veröffentlicht: Freitag, 14.10.2016 06:59:19
Zuletzt aktualisiert: Freitag, 14.10.2016 06:59:19
Kategorie: 1.Mannschaft

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Vor dem heutigen Spiel in Nürtingen hat der Spitzenreiter TV Echterdingen neue personelle Sorgen.

Marc Elsäßer
Marc Elsäßer
Marc Elsäßer
Wie oft sie sich in dieser Woche selbst gezwickt haben, um zu überprüfen, ob es sich womöglich doch bloß um einen Traum handelt, ist nicht bekannt. Fakt ist, so erstaunlich es auch erscheint: die Fußballer des TV Echterdingen, in der vergangenen Saison noch nur mit Mühe dem Abstieg entronnen, sind Tabellenführer der Landesliga. Entsprechend selbstbewusst und gut gelaunt geht die Mannschaft in ihr Auswärtsspiel am heutigen Freitagabend beim FV 09 Nürtingen. Nur einer kann sich nach eigener Aussage „eigentlich gerade gar nicht so richtig freuen".
Nicht, dass sich Mario Estasi als Spaßbremse betätigen wollte. Natürlich sieht auch der Trainer in dem bisherigen Abschneiden „eine tolle Geschichte". Zugleich wölben sich jedoch unverändert die Sorgenfalten auf seiner Stirn. Denn neben der sportlichen Erfolgsserie läuft für die Echterdinger weiter als Kontrast die Verletzungs- und Krankheitsserie. Wer geglaubt hatte, irgendwann müsste das Personalpech nun doch einmal zu Ende gehen, sieht sich erneut eines anderen belehrt. „Wir sind nach wie vor am Anschlag", sagt Estasi, dem außer seinen fünf Langzeitpatienten aktuell der Ausfall drei weiterer Stammkräfte droht.
Marc Elsäßen grippaler Infekt. Lukas Haselmaler: ebenfalls krank. Dennis Zschorsch: Verdacht auf Schambeinentzündung. Das ist das neueste Bulletin unter dem Motto: wer war noch nicht dran, wen erwischt es dieses Mal? Und so zeichnet sich ab, dass Estasi abermals umbauen muss. Der Coach selbst nennt es „ein notgedrungen ständiges Puzzlespiel", das aus seiner Sicht auf Kosten der fußballerischen Weiterentwicklung geht Wer im Training teils nur noch zwei Handvoll Spieler zur Verfügung hat und sich von Wochenende zu Wochenende mit elf neu zusammengewürfelten Akteuren versuchen muss, kann sich eben schlecht einspielen. Insofern reklamiert Estasi in einem Punkt mildernde Umstände: Bei allem Siegeslauf, schönheitspreisverdächtig waren die dazugehörigen eigenen Auftritte nicht - das weiß auch er. Die Gelb-Schwarzen präsentierten sich als harte Arbeiter und kühle Minimalisten. Für ihre sechs „Dreier" aus den vergangenen sieben niederlagenlosen Partien reichten ihnen gerade mal acht Tore. Neun der insgesamt 15 Saisontreffer resultierten nicht aus dem Spielfluss heraus, sondern aus Standardsituationen.
Freilich: was zählt, ist das Ergebnis. So soll es auch heute in Nürtingen sein, wo Estasi „die nächste schwere Aufgabe" erwartet Der Gegner hat sich in diesem Sommer ordentlich verstärkt, unter anderem mit den Ex-Echterdingern Marcel Helber und Wlasios Kotaidis sowie dem ehemaligen Kickers-Oberliga-Kicker Fabian Abramowitz. Allerdings müssen auch die Gastgeber einen wichtigen Spieler ersetzen: David Coconcelli, der Torjäger des Tabellenfünften, ist rotgesperrt.
Estasis Vorgabe lautet: „Wenn wir mit einem oder drei Punkten zurückkommen, können wir verdient ein bisschen feiern gehen." Stichwort Krautfest. Und das Ganze weiterhin mit dem Tabellenführer TV Echterdingen ? Hätte dies jemand vor Saisonbeginn prophezeit, man hätte denjenigen im Verein wohl als verrückt erklärt.