Die Partie Echterdingen gegen Ebersbach ist ein Duell der Gebeutelten.
Nein, sie werden sich am Sonntag auf dem Rasen treffen, auch wenn sich genau so gut ein Meeting an anderer Stätte angeboten hätte – zum Beispiel im Rehazentrum oder im Krankenhaus. Denn in puncto personeller Hiobsbotschaften sind die Fußball-Landesligisten TV Echterdingen und SV Ebersbach in dieser Saison bislang bemerkenswerte Schicksalsgenossen. Waldenbeinbruch? Kreuzbandriss? Schulteroperation? Lädierter Rücken? Alles schon da. Nichts, was das Bulletin in den vergangenen Wochen noch nicht hergegeben hätte. Umso erstaunlicher ist das sportliche Echterdinger Zwischenergebnis. Die Gelb-Schwarzen, denen zuletzt neun Spieler ihres 22-Mann-Kaders fehlten, gehen als Tabellenzweiter in die Begegnung – und mit der Empfehlung von vier Siegen in Serie. Diesen Lauf möchte der Trainer Mario Estasi, allen Erschwernissen zum Trotz, fortsetzen.
„Momentan ist es nicht einfach, uns zu bezwingen“, sagt Estasi. Entstanden ist unter den Verbliebenen seines Teams eine Jetzt-erst-recht-Mentalität. „Die, die noch da sind, geben auch in jedem Training 100 Prozent“, konstatiert der Coach. Hinzu komme eine „sehr gute Fitness“ aller Beteiligten. Die jüngsten Gegner wurden nicht mit spielerischer Leichtfüßigkeit, sondern mit unermüdlicher Schweißarbeit geschlagen. Ein Wie, an dem sich in den Echterdinger Reihen freilich keiner stört. Gegen Ebersbach, daraus macht Estasi keinen Hehl, geht es erneut nicht darum, die Bewerbung für einen Schönheitspreis einzureichen. Die Devise lautet erst einmal: weiter wie bisher.
Ob das auch für die Aufstellung gilt, lässt der Coach dabei noch offen. Seine beiden Stamminnenverteidiger Lukas Haselmaier (nach Studienfahrt) und Emre Göcer (nach Kurzurlaub) stünden wieder zur Verfügung. Doch haben sie Trainingsrückstand. Auch machte das Ersatzgespann Dennis Zschorsch/Simon Lechleitner beim 1:0 in Waldstetten seine Sache gut. Alle Langzeitverletzten sind derweil weiter außen vor. Am schnellsten dürften von ihnen David Hertel und Dennis Garcia-Franco zurückkehren – laut Estasi allerdings erst in zwei, drei Wochen. Demgegenüber fiel den vor Saisonbeginn zum Kreis der Titelanwärter gezählten Gästen zuletzt ihre komplette Offensive aus: Caglar Celiktas, Jannik Froschauer, David Römpfer und Vincenzo Parrinello. Letzterer, in der vorigen Saison noch bei Calcio, ist der Pechvogel mit dem Kreuzbandriss.