Der TV Echterdingen und der SV Bonlanden wollen beim Landesliga-Finale Nervenstärke zeigen.
Rettung. Relegation. Abstieg. Das sind die drei Möglichkeiten für den TV Echterdingen und den SV Bonlanden am morgigen letzten Spieltag der Fußball-Landesliga. Für beide muss sich auf eigenem Platz weisen, ob in einer missratenen Saison nun wenigstens der sportliche GAU erspart bleibt. Entscheiden werden wohl nicht zuletzt die Nerven. TV Echterdingen – TSV Blaustein. Für das Umfeld war der Fall zuletzt zunehmend klar: der Trainer ist schuld. So jedenfalls grummelte und murmelte es immer lauter von den Rängen. Und natürlich: auch Aleksandar Kalic als Betroffener hat diese Stimmen nicht überhört. Zum Glück ist der 46-Jährige eher ein Typ Frohnatur und keiner, der sich so leicht aus der Bahn werfen lässt. „Ohne entsprechendes Material wird es halt schwierig“, erwidert Kalic seinen Kritikern nach der Vorstellung beim jüngsten 1:2 in Nürtingen. Zur Erinnerung: zur Verfügung stand ihm nur ein Notaufgebot – fast eine komplette Mannschaft fehlte, darunter mehrere Spieler wegen privater Unternehmungen.
Hatten beim TV Echterdingen also einige immer noch nicht begriffen, was die Stunde geschlagen hat? Nun, sollte es so gewesen sein, für den morgigen Samstag braucht sich Kalic solche Sorgen nicht mehr zu machen. Die Gelb-Schwarzen stehen vor dem Endspiel, das keiner wollte. Letzter Spieltag gleich Tag der Wahrheit. Ins Rennen geht der Tabellenzehnte aus den Goldäckern immerhin mit dem Vorteil, einen Punkt mehr auf dem Konto zu haben als seine drei ebenfalls noch bangenden Fernrivalen im Kampf um den Klassenverbleib. „Wir haben deshalb alles selbst in der Hand“, weiß Kalic und bemüht sich um Unaufgeregtheit. Seine Vorgabe lautet: „Wir müssen versuchen, cool zu bleiben.“
Freilich: es ist dies leichter gesagt als getan. Keine Frage: unter normalen Umständen sollten die Echterdinger in der Lage sein, einen Gegner wie den Aufsteiger TSV Blaustein zu schlagen. Nur: was ist in dieser Saison schon normal, in der Kalics Ensemble ursprünglich als Spitzenkandidat galt und jetzt den sportlich schwärzesten Moment seit dem letztmaligen Landesliga-Abstieg im Jahr 2001 fürchten muss? Mulmig stimmen könnte auch, dass es für die Gäste ihrerseits zwar um nichts mehr geht, jene aber eine der besten Auswärtsmannschaften der Liga sind. Von seinen vergangenen zehn Spielen auf gegnerischen Plätzen hat das Aufgebot um den Torjäger Benjamin Passer (18 Saisontreffer) nur zwei verloren, nämlich bei den Topteams Ebersbach und Calcio.
Wird es eine reine Nervensache? Kalic hofft, dass nicht – sondern, dass sich schlicht die nun wieder vorhandene personelle Qualität durchsetzen wird. Die zuletzt Fehlenden David Hertel, Dennis Garcia-Franco, Michael Haigis, Denis Kühnle und wohl auch Marcel Helber kehren zurück. An den Namen, zumindest so viel steht fest, scheitert es diesmal also nicht.