Die Landesliga-Fußballer des SV Bonlanden haben die Machtverhältnisse auf den Fildern wieder zurechtgerückt. Das Team von Trainer Klaus Fischer gewann gestern Abend vor rund 400 Zuschauern auf dem heimischen Kunstrasen das Derby gegen den Rivalen TV Echterdingen mit 4:0 und bewahrte sich damit eine winzig kleine Chance im Aufstiegsrennen. Obendrein haben sich die Bonlandener in der Tabelle wieder auf den dritten Platz vorgeschoben und den Filder-Konkurrenten auf den vierten Rang verdrängt. Der Rückstand auf den zweitplatzierten 1. FC Heiningen, der gestern gegen den Spitzenreiter TSV Weilheim mit 2:0 gewonnen hat, beträgt weiter zehn Punkte, wobei der SV Bonlanden aber ein Spiel weniger zu Buche stehen hat. 'Meine Mannschaft hat heute eine rundum runde Leistung gezeigt', sagte ein zufriedener Klaus Fischer, der am Donnerstag seinen Vertrag um eine weitere Spielzeit verlängert hat und sich auf diese nun sehr freut.

Dass sich die Seinen für die im Hinspiel bittere 1:3-Niederlage würden in dieser Deutlichkeit revanchieren können, danach sah es gestern allerdings zunächst nicht aus. Das Spiel der beiden Verfolgermannschaften war trüb wie das Wetter. Viel Geplänkel im Mittelfeld und kaum nennenswerte Aktionen vor den Toren. Das sollte sich aber schlagartig nach dem 1:0-Führungstreffer durch Maximilian Schwarz ändern. Nach einer Flanke von Steffen Schmidt hatte der als alleinige Spitze aufgestellte Stürmer den Ball mit dem Oberschenkel angenommen und dann volley aus zentraler Position ins Tor gehämmert - dies unter den bewundernden und staunenden Blicken des Gegners. Echterdinges Schlussmann Michael Pollack, der überraschend für den seit Donnerstag von Schwindelanfällen geplagten Valentin Haug zwischen den Pfosten stand, hatte keine Abwehrchance.

Der Treffer schien bei den Gastgebern die Fesseln gelöst zu haben, während bei den Echterdingern die ersten Köpfe hingen. Fischers Team ließ fortan den Ball laufen und ging aus fast allen Zweikämpfen als Sieger hervor. Und so dauerte es nur vier weitere Minuten, ehe die Schwarz-Weißen erneut jubeln durften. Diesmal war es der für Andreas Pottmeyer in die Startelf gerückte Marcel Stannull, der eine kluge Hereingabe von Schmidt erfolgreich abschloss - 2:0 (38.). 'Wir haben es dem Gegner bei beiden Toren schlicht zu einfach gemacht', ärgerte sich Echterdinges Coach Aleksandar Kalic. Wobei das 0:1 aus seiner Sicht schwer zu verteidigen gewesen sei.

Nach Wiederanpfiff zeigte sich die Gästemannschaft, die Kalic nach der jüngsten 0:4-Klatsche gegen Dorfmerkingen gleich auf vier Positionen verändert hatte, dann zwar deutlich bemühter, die Effektivität ließ aber weiter zu wünschen übrig. Einen direkt getretenen Freistoß von Nils Schaller entschärfte Philipp Günther (50.), bei dem Schuss von Marcel Helber war es der Außenpfosten, der den Anschlusstreffer verhinderte (59.). Besser machte es der SV Bonlanden im direkten Gegenzug. Nach einer neuerlichen Vorlage von Schmidt scheiterte zunächst Maximilian Schwarz mit seinem Versuch an Pollack, der das Spielgerät nur abklatschen konnte. Nach einem Gestochere im Strafraum, landete der Ball dann aber bei Nico Presthofer, der diesen mit einem Lob ins verwaiste Echterdinger Tor zirkelte - 3:0 (60.). Die Entscheidung war gefallen, die Luft spätestens nach dem 4:0 (67.) durch den aufgerückten Innenverteidiger Ronald Ried nach einem Eckball von Marcel Stannull raus. Das Ergebnis war aus Sicht der Gäste nicht nur eine Demütigung, sondern gab zugleich auch die Antwort auf die Frage, ob das 0:4 vor Wochenfrist nur ein Ausrutscher gewesen ist. Nach dem Auftritt gestern wohl eher nicht. Von Kalic' Wunsch, gleich wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden und eine neue positive Serie zu starten, waren die Echterdinger gestern ein ganz großes Stück entfernt. 'Uns fehlt gerade einfach das Selbstvertrauen', sagte Kalic.

SV Bonlanden: Günther - Liebenstein, Ried, Taubald, Großhans - Adam - Goll (70. Pottmeyer), Schmidt, Presthofer (70. Christian Mayer), Stannull - Maximilian Schwarz (77. Hummel).

TV Echterdingen: Pollack - Rizzo, Zschorsch, Haselmaier, Garcia-Franco (69. Lukac)- Helber, Elsäßer - Dominik Mayer (61. Colic), Hertel (63. Zimmermann), Kroer - Schaller.